Bastard Saints – The Shape Of My Will

20. Juli 2012
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Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 konnte sich die italienische Prügeltruppe BASTARD SAINTS keinen Ruf als sonderlich produktive Band erarbeiten. So folgte auf die erste Demo “HANGED FOR A BLESSED MASTURBATION“ sowie drei Splitveröffentlichungen mit je einer handvoll Songs zunächst eine lange Stille ohne Lebenszeichen in Form eines neuen Tonträgers. Die aktuelle, im Mai auf den Markt gewuchtete Platte “THE SHAPE OF MY WILL“ stellt somit das erste Full-Length Album in der bereits anderthalb Dekaden andauernden Existenz des Vierers aus Varese und gleichzeitig das erste frische Material seit sieben Jahren dar.

Dass sich ein derartig unregelmäßiger Veröffentlichungsrhythmus nicht allzu positiv auf den Bekanntheitsgrad auswirken dürfte, sollte selbst den betroffenen Herren klar sein. Dennoch können BASTARD SAINTS auf Shows mit Kollegen wie PURGATORY, CRIPPLE BASTARDS, DISGORGE oder auch BEHEMOTH auf Veranstaltungen wie etwa dem namhaften Brutal Assault Open Air zurückblicken.

Das Debütwerk der Recken aus dem sonnigen Süden hält mit seiner Mixtur aus brutalem Death Metal und derben Grindcore auf technisch hohem Niveau keine leicht verdauliche Kost bereit. Die häufigen Taktwechsel und das verschachtelte Spiel von Sechssaiter und Tieftöner lassen zunächst schnell den Überblick verlieren und erwecken zu Anfang den Eindruck eines chaotischen Durcheinanders. Es dauert durchaus einige Minuten, bis sich in diesen Wirren, verstärkt durch die wahrhaft extremen Vocals von Fronter Andrea Marion, die zwischen kellertiefen Growls und wütendem Gekeife variieren, allmählich ein eigener Stil mit vage erkennbarem Konzept herauskristalisiert. Der Fokus von “THE SHAPE OF MY WILL“ liegt dabei auf dem heftigen Aufeinanderprallen der wild frickelnden Saitenfraktion und dem auf auch Hochgeschwindigkeit knüppelnden Schlagezeug, das stellenweise etwas zu steril aus den Boxen schallt. Nur selten weichen BASTARD SAINTS von diesem Schema ab, um in dezent gemäßigterem Tempo an ein oder anderer Stelles sogar den Hauch von Groove erkennen zu lassen. Solche Auflockerungen stehen den Stücken nicht nur recht gut zu Gesicht, sondern sind auch essentiell für die Gesamtdynamik der Platte.

Auf ihrem Debütwerk beweisen BASTARD SAINTS zweifelsohne, dass sie ihrer Instrumente mächtig sind und damit auch die bizarrsten Klanglandschaften zu erzeugen vermögen. Dennoch sollten in Zukunft etwas mehr Tempovariation in das Geschehen eingebracht werden, da “THE SHAPE OF MY WILL“ auf Dauer etwas sehr anstrengend auf den Hörer wirkt. Ohnehin werden BASTARD SAINTS wohl ausschließlich hartgesottene Genrefans mit ihrem Schaffen begeistern können.

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