Black Salvation – Lunia…

Mit der 4-Stücke umfassenden EP „LUNIA…“ präsentiert die aus Sachsen stammende Formation BLACK SALVATION aktuell ihre erste Veröffentlichung und legt damit einen ebenso mächtigen, wie schwer verdaulichen Grundstein für ihr weiteres Schaffen. Das Trio zelebriert auf seinem Debüt wuchtigen Doom Metal, vermengt mit Anleihen aus Drone und Psychedelic, der es trotz der geringen Anzahl an Kompositionen auf die stattliche Spielzeit von über 60 Minuten bringt.

Als Einleitung in das düstere Werk fungiert der Song „Inhale Lucifer“, der mit einem bedächtig groovenden Hauptriff aufwarten kann, flankiert von donnernden Bassläufen, die ihn gleichzeitig darin hindern eine Vormachtstellung im Gesamtkonstrukt einzunehmen. Die reichlich zähen Zwischenpassagen verdanken ihre bedrohliche Wirkung nahezu ausschließlich dem verwaschenen Sound, der an allen Ecken dröhnt und kratzt und somit schließlich das erste K.O.-Kriterium für manch interessierten Hörer darstellen dürfte. Gleichwohl stellt dieser Klangzusatz aus übermäßiger Distortion und hallenden Rückkopplungen das Markenzeichen von „LUNIA…“ dar und erstreckt sich über die gesamte Laufzeit, bei wechselnd intensiver Präsenz.

Für die Führungsposition bei der Ausgestaltung der Stücke zeigen sich Bass und Gitarre in gleichem Maße verantwortlich und drücken sich in regelmäßigen Abschnitten gegenseitig das Szepter in die Hand. Filigrane Saitenarbeit oder gar melodisch angehauchte Arrangements werden auf „LUNIA…“ jedoch vergebens gesucht.

BLACK SALVATION hüllen sich auf ihrem Erstlingswerk in eine ungeschönte, dreckige Aura und wirken hierbei äußerst authentisch und ungezwungen. Dennoch nagt das dröhnende Material bei längerem Genuss heftig an den Nerven. Speziell mit dem Ausklang von „Ghosts Of Dying Time“ verlangen die drei Herren aus Leipzig ihrer Hörerschaft einiges ab. So geistert während mancher von Pfeifen und Knarzen gebeutelter Passagen der Wunsch durch den Kopf, BLACK SALVATION hätten sich etwas knapper gefasst.

Mit „LUNIA…“ ist der deutschen Gruppierung ein in vielerlei Hinsicht extremes Werk gelungen mit dem nicht jeder Liebhaber doomiger Klänge warm werden wird. Letztendlich wird jeder für sich selbst entscheiden müssen, in wie weit sich die Ecken und Kanten des Werkes auf den persönlichen Genuss auswirken.

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