Bislang konnten sich die Herren von F.D.A. Rekotz hauptsächlich im Bereich des Death Metals der alten Schule einen Namen machen, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche vielversprechende Kapellen unter Vetrag genommen, die einige grandiose Werke veröffentlicht und dem Genre in den heimischen Gefilden auf diese Weise zu einem neuen Höhenflug verholfen haben. Einen Blick über den Tellerrand wagt das brandenburgische Label nun allerdings mit DEMON INCARNATE aus dem Saarland, die auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum kernigen Doom Metal im Vintagesound präsentieren.
Angeführt von Lisa Healey am Gesang, eifert das seit 2010 aktive Quartett mit seinen Songs anderen Formationen mit Frontfrauen wie etwa JEX THOTH, AVATARIUM oder MOUNT SALEM nach, die in der letzten Zeit wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, sodass gleich zu Beginn die Frage im Raum steht, ob in diesem Sektor nicht bereits alles gesagt wurde und DEMON INCARNATE somit überhaupt noch frische und unverbrauchte Ideen liefern können.
Nun, eine allgemeingültige Antwort hierauf gibt es natürlich nicht, da die subjektive Wahrnehmung hier wohl sehr verschiedene Meinungen hervorrufen wird. Fakt ist allerdings, dass die enorm große Anzahl von Gruppierungen dieser Spielart den Markt zunehmend unübersichtlicher werden lässt und damit zwangsläufig übersättigt. Im speziellen Falle von DEMON INCARNATE wird ein durchaus starkes Album abgeliefert, auf dem grooviger Retro-Rock und wuchtiger Doom Metal zu einer stimmigen Einheit verschmelzen, die in Form von flotten Tracks wie “Grinder“ oder “Demonized“ unvermittelt gute Laune erzeugen, während die Truppe in “Bird Of Prey“ sowie “The Prophecy“ mit einigen bluesigen Anleihen punktet, die sich perfekt ins Gesamtbild der Platte einfügen. Zudem bestechen die sieben Titel mit der ebenso gefühlvollen, wie kraftvollen Stimme von Lisa Healey, die sich stets angenehm und warm über die eingängigen Songstrukturen legt.
Im Grunde ist “DEMON INCARNATE“ also eine ordentliche Platte, die zwar mit einer lediglich 34-minütigen Laufzeit deutlich zu kurz geraten ist, dafür jedoch mit ausnahmslos starken Songs ohne wirklichen Durchhänger entschädigen kann. Leider ändert dies letztendlich nichts an der Tatsache, dass es DEMON INCARNATE im Vergleich zu einigen der Kollegen nicht gelingt, einen wirklich eigenen Sound zu entwickeln, der die Saarländer von den oben genannten Gruppierungen absetzen kann. Dies bedeutet natürlich nicht, dass DEMON INCARNATE einen solchen zukünftig nicht noch finden können und auch so sollten Genrefreunde ein Ohr riskieren.