HellLight – Funeral Doom (Re-Release)

12. Juli 2012
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“FUNERAL DOOM“ oder auch in 133 Minuten durch die Bandgeschichte…

Bereits im Jahr 2008 wurde die vorliegende Platte als zweites Full-Length Album der Truppe HELLLIGHT aus São Paulo durch das deutsche Label Ancient Dreams in einer Auflage von lediglich 666 Einheiten auf den Markt gebracht. Zusätzlich zu den vier eigentlichen Kompositionen, fanden sich auf dem Langspieler auch drei neu aufgenommene Songs des Debüts “IN THE MEMORY OF OLD SPIRITS“ aus dem Jahr 2005, sodass dieser eine stolze Spielzeit von knapp 70 Minuten aufweisen konnte.

Dieser Tage nun erfährt “FUNERAL DOOM“ eine Wiederveröffentlichung durch das russische Doom Metal Label Solitude Productions, samt frischem Mastering sämtlicher Stücke und zusätzlich versehen mit der Bonus – CD “THE LIGHT THAT BROUGHT DARKNESS“, die durchaus einige Überraschungen bereit halten kann.

In wesentlich druckvollerem und klarerem Sound als noch vor vier Jahren ertönen majestätische Funeral Doom Metal Hymnen wie “Deep Siderial Silcence“ oder “Nexus Alma“ und bilden eine tiefschwarze Atmosphäre. Seit ihrer Gründung in 1996 stehen HELLLIGHT für zähe und schwere Tonkunst, erschaffen mit tiefer gestimmten Gitarren, die sich zu dichten Riffs und sanften Melodien formen. Als ergänzende Elemente gesellen sich immer wieder Klavier- und Keyboardpassagen in die Stücke, sich dynamisch der Saitenarbeit anpassend und das Klangbild auf diese Weise mal mehr und mal weniger dominant mitprägend. Größtenteils erfolgt das Songwriting nach dem selben Schema, sodass einzelne Stücke nicht unbedingt hervorgehoben werden können, bedingt auch die zumeist sehr ordentliche Länge der Songs. Vielmehr wird insgesamt ein in sich recht konstantes Niveau gehalten, das zudem vereinzelt mit besonders hervorstechenden Parts überzeugen kann, wie etwa dem sehnsüchtigen Refrain von “Afterlife“. Speziell der des Öfteren eingestreute Klargesang von Vocalist “Fabio“ sorgt abseits seiner donnernden Growls für einige emotionale Momente auf “FUNERAL DOOM“.

Der im letzten Oktober erschienene Output “THE LIGHT THAT BROUGHT DARKNESS“ wurde von HELLLIGHT zunächst nur zum kostenfreien Herunterladen auf ihrer Internetpräsenz angeboten. In physischer Form ist die rund 50-minütige EP einzig als Zusatzsilberling zum Re-Release von “FUNERAL DOOM“ erhältlich und wird vom namensgebenden Track “The Light That Brougth Darkness“, der bereits auf dem letzten Full-Length Album “..AND THEN, THE LIGHT OF CONSCIOUSNESS BECAME HELL…“ als Opener fungierte eröffnet. Soweit wird also während der ersten 12 Minuten zunächst nichts Neues geboten. Dies ändert sich jedoch mit den folgenden 6 Titeln, die allesamt Coverversionen bedeutender Rock und Heavy Metal Songs von den unterschiedlichsten Interpreten darstellen. Den Anfang macht BLACK SABBATHs “Heaven And Hell“ aus dem Jahr 1980, das mit erstklassigen Gitarrensoli und dem völlig überzeugenden, fast ausschließlich klaren Gesang auch das gelungenste Stück darstellt. Wesentlich schwächer fällt hingegen die HELLLIGHT’sche Interpretation von “Man Of Iron“ aus. Wenngleich “Quorthon“ kein sonderlich begnadeter Sänger gewesen ist, verlieh er diesem Song doch deutlich mehr Seele, als es die Brasilianer hier vermögen. Titel wie “The Show Must Go On“, “How The Gods Kill“ oder Neil Young’s “Hey Hey My My“ sowie “Confortably Numb“ von PINK FLOYD werden stellenweise sehr authentisch vorgetragen, weisen aber auch immer wieder Passagen auf, in denen die eingeflochtenen Funeral Doom Elemente nicht so recht mit dem Rest harmonieren wollen. Zumindest instrumental gesehen werden die Cover jedoch stets sauber und sicher umgesetzt.

HELLLIGHT gehören mit ihrem Liedgut sicherlich nicht zur Speerspitze des Genres. Fehlt es den Kompositionen hierzu doch eindeutig an Variation und dem besonderen Etwas, um sich mit Kollegen wie etwa EVOKEN, SKEPTICISM oder auch ESOTERIC messen zu können. Dennoch wird recht solide Kost geboten, die für kurzweilige Unterhaltung sorgt, sofern die Ansprüche durch den Genuss von zuvor genannten Bands nicht bereits zu hoch angesiedelt wurden. “FUNERAL DOOM“ jedenfalls darf als gelungenes Album bezeichnet werden, das mit seinem Inhalt nahezu alle Schaffensphasen des Quartetts abdeckt. Ob die beiliegende CD “THE LIGHT THAT BROUGHT DARKNESS“ nun einen zusätzlichen Kaufanreiz bietet, ist allerdings fraglich. Immerhin wird dem interessierten Hörer die Möglichkeit gegeben, HELLLIGHT mit der kostenlosen und digitalen Ausgabe der EP unverbindlich anzutesten.

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