Hypomanie – Calm Down, You Weren’t Set On Fire

25. April 2014
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Hypomanie_CalmDownYouWerentSetOnFire_frontWenngleich HYPOMANIE vor rund 7 Jahren als reines Depressive/Suicidal Black Metal Projekt ins Leben gerufen wurde, veröffentlichte Multiinstrumentalist und Einzelgänger Selwin H. lediglich drei Tonträger, bevor sich schon auf der selbstbetitelten EP aus dem Jahr 2009 eine stilistische Umorientierung, hin zu experimentelleren und sanfteren Klängen erkennbar machte. Dieser musikalische Wandel scheint auf dem nunmehr dritten Langspieler “CALM DOWN, YOU WEREN’T SET ON FIRE“ vollendet, weisen die sechs Kompositionen der Platte doch kaum noch Parallelen zu jenen der frühen Werke auf.

Wer sich bereits mit dem Debütalbum “SEHNSUCHT“ auseinandergesetzt hat, wird nun recht schnell feststellen, dass die Entwicklung die HYPOMANIE mit der Zeit durchlaufen hat, als durchaus positiv zu bewerten ist. Statt rumpeligem 08/15 – Black Metal, samt reichlich Spiefehlern und miesem Garagensound präsentiert der gerade einmal 21-jährige Niederländer auf “CALM DOWN, YOU WEREN’T SET ON FIRE“ verträumten Shoegaze, der nicht selten mit einer auflockernden Prise Post-Black Metal gewürzt wird. Interessant ist hierbei vor allem, dass die Stücke komplett instrumental gehalten wurden, diese jedoch trotz ihrer zuweilen üppigen Länge keinesfalls langatmig werden. So erweisen sich die sechs Tracks mit solch kryptischen Titeln wie “19 Stars And The Sweet Smell Of Cinnamon“ oder “If Only The Seas Were Merciful“ detailverliebt mit stimmigen Arrangements ausgestattet, in denen sowohl sehnsüchtigen Gitarrenmelodien als auch warme Synthesizernklänge ihren Beitrag zum stimmigen Konzept leisten. Gekonnt werden Breaks oder kurze Akustikinterludes gesetzt, um der Platte ausreichend Abwechslung zukommen zu lassen, wobei die Songs dennoch nie zu überladen klingen.

Dennoch wirkt “CALM DOWN, YOU WEREN’T SET ON FIRE“ auf Dauer ein wenig anstrengend, sei es auf Grund des etwas gewöhnungsbedüftigen Leadgitarrensounds – der an mancher Stelle etwas zu sehr mit Hall bedacht wurde – oder den, sich ab einem gewissen Punkt wiederholenden Ideen. Zwar bemüht sich Selwin H. redlich um Variation in seinen Songs, vermag aber gewisse Eintönigkeit dennoch nicht zu vermeiden.

Trotz alledem beschert “CALM DOWN, YOU WEREN’T SET ON FIRE“ eine knappe dreiviertel Stunde lang gefühlvolle Kompositionen, die zuweilen einen bitter-melancholischen Hauch versprühen, an anderer Stelle jedoch vor Lebensfreude zu sprühen scheinen. Wer Gefallen an Kapellen wie AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN oder AMESOEURS findet, sollte HYPOMANIE durchaus antesten.

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