Selten brechen Musiker aus den bekannten Bahnen aus, experimentieren wild mit verschiedenen Klängen und mischen verschiedenste, auf den ersten Blick nicht kombinierbare Elemente. Passiert dies doch wird Mut und Hingabe zumeist mit niederschmetternden Rezensionen belohnt. Nicht so bei PROJECT: FAILING FLESH. Zwei von der Fachpresse fabelhaft angenommene Langspieler hat das amerikanische Trio bereits veröffentlicht, das dritte Werk mit dem etwas ungewöhnlichen Titel „COUNT BACK FROM TEN“ steht in den Startlöchern.
Verschiedenste Eindrücke prasseln im Verlauf der 39 Spielminuten auf den Hörer ein. Elektronische Elemente vermengen sich mit Maschinengeräuschen, Thrash Metal Riffs agglomerieren untrennbar mit modernem Metal, aggressive Shouts paaren sich harmonisch mit ungewöhnlichem Klargesangspassagen, Blast-Beats zerfetzen die Stille. „COUNT BACK FROM TEN“ ist alles und nichts. Die Klangkunst von PROJECT: FAILING FLESH in Worte zu fassen fällt schwer, zu vielseitig und einzigartig ist das gebotene Material. Auf zehn Stücken verprassen die beiden virtuosen Multi-Instrumentalisten Tim Gutierrez & „Kevin 131“ jede Menge hochwertige Riffs und neuartige Ideen gehüllt in ein druckvolles Klanggewand. Fronter „Eric Forrest“ agiert variabel und tight, wirkt jedoch stellenweise wenig dynamisch. Der Einzigartigkeit von „COUNT BACK FROM TEN“ tut dies allerdings keinen Abbruch.
Mit ihrem dritten Werk ist PROJECT: FAILING FLESH ein umwerfendes, stets überraschendes Werk modernen Metals gelungen. Aufgeschlossene Zeitgenossen die Freude an klangintensivem Hartmetal haben sollten diese Scheibe auf schnellstem Wege antesten. „COUNT BACK FROM TEN“ ist definitiv ein Erlebnis.