Scorched Earth – Mars
Krieg ist eine jener Thematiken, die der Welt der extremen Musik bereits Inspiration für unzählige Werke geliefert hat und dies wohl auch in Zukunft tun wird. Anstatt sich nun an historischen Ereignissen wie dem 1. oder 2. Weltkrieg zu orientieren, betreten die US-Amerikaner SCORCHED EARTH mit ihrem mittlerweile 4. Full-Length Album neues Terrain. „MARS“, so der Titel der Scheibe, erzählt eine Geschichte über zwei im Krieg liegende Planeten, in Szene gesetzt durch Songs wie „HELL ON MARS“ oder „OUT OF THE VIOLENT PLANET“. Hinzu kommt ein wenig religiöser Fanatismus und fertig ist das Albumkonzept. Ob dieses Konzept jedoch auch musikalisch aufgeht ist die andere, in diesem Review zu erläuternde Frage.
MARS bietet eine deftige Portion Old School Thrash Metal, vermengt mit einigen Spritzern Death Metal. Anstatt sich stur durch die 9 Songs zu holzen, wird geschickt mit Geschwindigkeitswechseln und eingestreuten Melodien gearbeitet, um jeglicher Form von Monotonie entgegenzuwirken. Speziell das Instrumentalstück „NO BLADE OF GRASS“ besticht durch sauber gespielte Leadgitarren und hebt sich vom Rest der Kompositionen deutlich ab. Als deutlicher Schwachpunkt der Scheibe muss jedoch der, zum Teil recht drucklos daher kommende Gitarrensound genannt werden. Immer wieder fehlt es einigen Riffs an Durchschlagskraft um richtig wirken zu können. Was den Gitarren jedoch an Aggressivität fehlt, wird durch das keifende Organ von Frontmann Terry McCorriston wieder gut gemacht, sodass im Endeffekt ein ordentliches Werk abgeliefert wird.
SCORCHED EARTH werden mit diesem, ursprünglich nur auf Tape veröffentlichten Album, keine Begeisterungsstürme losbrechen können. Jedoch ist dem Quartett ein solides, riffgeladenes Werk gelungen das zu überzeugen weiß. Jeder der rohen, unverfälschten Thrash Metal vergangener Tage zu seinem Steckenpferd gemacht hat, wird mit Sicherheit Gefallen an „MARS“ finden.