Stormhunter – Crime And Punishment
Die vorliegende Veröffentlichung „CRIME AND PUNISHMENT“ stellt das mittlerweile zweite Vollwerk der aus Balingen stammenden Formation STORMHUNTER dar. Nachdem die Bandmaschinerie zu Anfang nur sehr schleppend ins Laufen gebracht werden konnte und einige Zeit mit seeliger Untätigkeit überbrückt wurden, scheint das Quarettet seit dem selbstbetitelten Debüt im Jahre 2009 einen angemessenen Arbeitsrhythmus gefunden zu haben.
Die zehn Stücke des Albums präsentieren sich als energiegeladene Power Metal Kracher, die von melodischer Saitenarbeit dominiert werden. Pfeilschnell spielt sich eine schier unermüdliche Leadgitarre mit immer neuen Licks durch die von einem treibenden Schlagwerk angeheizten Songs und erinnert dabei an vergangene Tage, in denen furioser Speed Metal zum Aushängeschild der deutschen Hard `n Heavy Szene gehörte. Gesangstechnisch bedienen sich STORMHUNTER kräftigerem Gesang und verzichten glücklicherweise auf das eunuchenhafte Geheule, das scheinbar von vielen Bands als ultimative Krönung ihres Schaffens angesehen wird. Angesichts der solide umgesetzten Chorpassagen, können Sänger „Frank“ die sich immer wieder einschleichenden schiefen Gesangslinien verziehen werden.
Obwohl das auf „CRIME AND PUNISHMENT „enthalten Material in vielerlei hinsicht überzeugen kann und einen gewissen Charme zu entwickeln vermag, stellt sich doch bereits nach etwa der Hälfte der Spielzeit ein allmähliches Sättigungsgefühl ein. Der ewig treibenden Rhythmus des Schlagwerkes in Verbindung mit den rastlosen Gitarrenmelodien sorgt für das vorzeitige Verlangen, sich mit der Stop-Taste ein kurze Verschnaufspause zu verschaffen.
Trotz der Offensichtlichkeit dieses Missstandes verzichten STORMHUNTER darauf mit einem Midtempostampfer, dem Einsatz von Akustikgitarren oder ähnlichen Hilfsmitteln die Variation zu erzeugen, die „CRIME AND PUNISHMENT“ verdient hätte. Es bleibt zu hoffen, dass die vier Schwaben ihr musikalsiches Talent, welches zweifelsohne vorhanden ist, in Zukunft besser nutzen und beweisen, dass sie zu mehr fähig sind, als sie im Jahre 2011 zu zeigen bereit sind.