Fans der englischen Doomster THE WOUNDED KINGS werden dieser Tage mit einer musikalischen Vollbedienung verwöhnt. Während erst vor wenigen Wochen via I Hate Records das neue und mittlerweile dritte Werk „IN THE CHAPEL OF THE BLACK HAND“ erschien, erfährt zudem das Debütalbum „EMBRACE OF THE NARROW HOUSE“ auf dem Jahr 2008 aktuell eine Neuauflage durch die deutschen Label-Kollegen Eyes Like Snow. Wenngleich die Truppe weiterhin ihrem Stil treu bleibt und auf unnötige Experimente verzichtet, lässt ein direkter Vergleich der beiden Platten doch einen entscheidenden Unterschied erkennen, der durch die massive Besetzungsumstrukturierung im vergangenen Jahr hervorgerufen wurde.
Kann das akutelle Werk eine vollständige Band mit insgesamt fünf Musikern, allen voran Sängerin Sharie Neyland, vorweisen, entstand „EMBRACE OF THE NARROW HOUSE“ aus den kreativen Ergüssen lediglich zweier Personen. Das Duo bestehend aus Steve Mills, der auch aktuell für die Bedienung von Saiten, sowie Tasten zuständig ist und George Birch, der hingegen den Platz am Mikrofon mittlerweile abgegeben hat, erschuf mit dem Debüt ein tief verankertes Fundament, auf dem noch immer in der selben Struktur weiter gebaut wird.
Gehüllt in einen wunderbar stilecht knarzenden Sound ertönten auf „EMBRACE OF THE NARROW HOUSE“ zum ersten Mal die mächtigen Riffwände, in deren zähen Fluss sich immer wieder düstere Gitarrenmelodie einfädeln, um den Kompositionen mit ihrem psychedelischen Charakter jene ganz spezielle Note zu verleihen, die THE WOUNDED KINGS auszeichnet. Dabei geht die Formation reichlich wenig Kompromisse ein und arbeitet sich in nahezu gleich bleibendem Tempo durch die sieben Stücke, mit dem Effekt, dass die verstörende Wirkung der bedrückenden Kompositionen noch verstärkt wird.
Wem bisher nur das Material von „IN THE CHAPEL OF THE BLACK HAND“ bekannt war, wird schnell bewusst, welche Ähnlichkeit der Gesangstil von Neuzugang Sharie Neyland mit dem ihres Vorgängers besitzt, wenngleich der Wechsel natürlich das Gesamtbild deutlich beeinflusst. Birch veredelt das durch und durch von negativen Energien geprägte Werk perfekt mit seiner schwermütigen und monotonen Stimme, die der Musik einen beinahe meditativen Unterton verleiht.
„EMBRACE OF THE NARROW HOUSE“ vermag dank seiner dichten Atmosphäre ein enorm intensives Hörerlebnis hervorzurufen, sofern der Platte die nötige Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.
Wer die Erstveröffentlichung von „EMBRACE OF THE NARROW HOUSE“ bereits sein Eigen nennt, muss für sich selbst entscheiden, ob ihm die Aufmachung als A5 Digi, sowie ein Bonustrack in Form einer Rehearsal-Version des Songs „Melanthos“ eine weitere Anschaffung wert ist. Für Freunde doomiger Klänge, deren CD-Regal diese Scheibe noch nicht beherbergt bietet sich allerdings die ideale Gelegenheit für einen Einkauf.