Meurtrières – Meurtrières

Es ist mittlerweile August und eigentlich sollte die alljährliche Festivalsaison gerade ihren hitzigen Höhepunkt erreichen. Doch statt die sonnigen Wochenenden feiernd vor einer der sonst zahlreich zu findenden Bühne zu verbringen, ist der grüne Garten der einzig verbleibende Treffpunkt geworden, an dem die metallischen Klänge aus der heimischen Anlage etwas lauter aufgedreht genossen werden können, während auf dem Grill die Steaks brutzeln. Wer es sich nicht nehmen lassen möchte, nach dem dritten Bier auch noch kräftig die Haare zu schütteln und die Faust zu recken, dem sei an dieser Stelle das kürzlich erschienene Debüt von MEURTRIÈRES empfohlen, die den perfekten Soundtrack für derartige Aktivitäten liefern.

Zunächst von der in 2018 gegründeten Band in Eigenregie in digitaler Form präsentiert, wurde Gates Of Hell Records innerhalb kürzester Zeit auf die schlicht als „MEURTRIÈRES“ betitelte EP aufmerksam und verhalf dieser zu einer dringend nötigen physischen Veröffentlichung. Auf dieser erwartet den Käufer klassischer Heavy Metal der kauzigsten Sorte, der mit seinen gedoppelten Leads, energiegeladenen Gitarrensoli und einem stellenweise galoppierenden Rhythmus auf den Pfaden der Frühwerke von IRON MAIDEN und MERCYFUL FATE wandelt, ohne dass sich die Kapelle aus Lyon allerdings zu stark an deren Schaffen orientiert und direkte Verweise heraushören lässt. Dafür sind MEURTRIÈRES dann doch zu eigenständig unterwegs und haben mit Fleur zudem eine erstklassige Sängerin in ihrer Besetzung, die mir ihrem kräftigen Organ dafür sorgt, dass die fünf Tracks enorm viel Wiedererkennungswert besitzen. Einzig die Tatsache, dass die einzelnen Tracks sich untereinander abschnittsweise etwas zu stark ähneln, fällt nach dem zweiten oder dritten Durchlauf der halbstündigen Platte auf, schmälert den Genuss von „MEURTRIÈRES“ deswegen allerdings nicht wirklich.

Erhältlich ist der Rundling als Tape sowie auf schwarzem Vinyl, wobei bei einem solch kultigen Artwork klar sein sollte, welche der beiden Versionen den Weg in die eigene Sammlung findet. Wer vor dem Kauf zunächst einmal reinhören möchte, kann dies auf der Bandcampseite der französischen Recken tun, wird die EP dort zum kostenfreien Download angeboten.

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