Witchtripper – Tardus Mortem
Nicht selten vermittelt bereits das Artwork einer Platte einen ziemlich guten Eindruck von dessen stilistischem Charakter, noch bevor die ersten Töne des Materials erklungen sind. Wem nun allerdings beim Anblick des Covers der als “TARDUS MORTEM“ betitelten EP von WITCHTRIPPER aus New York solche Begriffe wie “okkult“, “psychedelisch“ oder “retro“ in den Sinn kommen, der wird rasch eines Besseren belehrt.
Zwar spielen die drei Herren aus den Vereinigten Staaten rein optisch mit derartigen Elemente, doch wird spätestens beim brutalen Sound von Tracks wie “Impalement“ oder “Agony“ klar, dass WITCHTRIPPER auf gänzlich anderen Pfaden wandeln und vielmehr räudigen Sludge mit wuchtigem Doom Metal vermengen. Es hagelt dabei durchgängig heftige Riffs, die sich mal zäh dahinschleppen und mal in einen schweren Groove verfallen. Nur vereinzelt ist in den brachialen Arrangements noch Platz für einige stimmungsvolle Leads, die sichfiligran durch die ruppige Rhtyhmusarbeit ziehen und in “I Am Nothing“ entfernt ein wenig an Stoner Rock erinnern. Im abschließenden Titelsong verzichtet die Truppe schließlich auf ihre bösartig röchelnden Vocals und verliert sich für rund fünf Minuten mit effektunterlegten Sechssaitern in einem fast schon harmonischen Instrumentalgeflecht voller sehnsüchtiger Melodien.
Zwar dürften von den im August erschienen 50 Einheiten der Platte mittlerweile nur noch einige wenige Exemplare erhältlich sein, doch bieten WITCHTRIPPER ihr 16-minütiges Debüt auf ihrer Bancampseite zum kostenlosen Download an, sodass jeder Leser, den die obigen Zeilen neugierig gemacht haben, sich “TARDUS MORTEM“ mit ein paar Klicks auf die heimische Festplatte ziehen kann.