Hell & Mizmor – Alluvion

Hell & Mizmor - Alluvion
Hell & Mizmor – Alluvion

„Alluvion“ ist eine bemerkenswerte Klangwelt dunkler Töne. Sie entstand durch die Zusammenarbeit von Hell wie auch Mizmor, zwei wichtigen Namen im Underground-Doom. Was zunächst wie eine düstere Verbindung klingt, erweist sich als fast spirituelle Erfahrung. Es ist eine tiefe Beschäftigung mit Verzweiflung, Katharsis sowie extremer Klangkunst.

Gleich beim ersten Stück merkt man, „Alluvion“ ist mehr als die bloße Zusammenführung zweier Projekte. Es ist ein gewachsenes Werk, das neue Bereiche erschließt. Die langsamen, rituellen Doom-Elemente von Hell treffen auf Mizmors nachdenkliche Blackened Doom-Ästhetik. So entsteht ein Sound, der massiv, unaufhaltsam, aber gleichzeitig verwundbar wirkt.

Die Produktion ist rau, doch klar. Jeder Gitarrenanschlag, jede Atmosphäre, jeder qualvolle Schrei bekommt Raum zur Entfaltung. Es gibt keine typischen Songstrukturen, keine einprägsamen Melodien. Stattdessen rollt „Alluvion“ in Wellen über den Zuhörer, wie der Titel andeutet: Eine Flut aus Klang, Schmutz wie Seele.

Inhaltlich ist das Album sehr persönlich. Es geht um den Verlust des Selbst, um den geistigen und emotionalen Verfall. Es behandelt auch die beängstigende Schönheit, die im Loslassen liegt. Die Texte sind knapp, fast geheimnisvoll, aber genau das macht sie so stark. Es ist, als schaue man in einen Abgrund, der erschreckt und fesselt.

Besonders gut ist die Chemie zwischen den Musikern. Keiner dominiert. Es herrscht ein Gleichgewicht zwischen Chaos als auch Kontrolle, ein Gespräch zwischen zwei Seelen, die für die gleiche Sache brennen. Die Dynamik wechselt von ruhigen Stellen zu gewaltigen Ausbrüchen, immer getragen von einer ehrlichen Art.

Fazit: „Alluvion“ ist kein Album für jeden, das soll es auch nicht sein. Es ist ein großes Werk des Extreme Doom, ein klangliches Ritual voller Tiefe, Mut und einer klaren Vision. Für Freunde tiefgründiger, dunkler Musik ist dieses Album ein Muss, vielleicht sogar ein wichtiger Punkt.

Ein seelisches Erdbeben als Album.