Black Priest Of Satan – Element Of Destruction

BlackPriestOfSatan_ElementOfDestruction_frontEs ist häufig der erste Eindruck in Form eines klangvollen Bandnamens oder eines ansprechenden Artworks, der innerhalb weniger Augenblicke darüber entscheidet, ob ein Album einem Probehören unterzogen wird oder nicht. Dies war wohl auch “Avenger“ (ANGEL OF DAMNATION, NOCTURNAL, FRONT BEAST) und “Molestor Kadotus“ (ANAL BLASPHEMY, MUSTA KAPPELI) bewusst, als sie ihr in 2006 gemeinsam gegründetes Projekt auf BLACK PRIEST OF SATAN tauften, einen Namen der klischeehafter kaum sein könnte.

Im mittlerweile neunten Jahr ihres Bestehens legen beiden Teufelsanbeter mit “ELEMENT OF DESTRUCTION“ nach einigen EPs und einer Splitveröffentlichung nun endlich ihren ersten Langspieler via Deathstrike Records vor, dessen finsteres Cover, das den Leibhaftigen nebst zwei fackeltragenden Dämonen mit entblösten Brüsten und tropfendem Phallus zeigt, nicht weniger plakativ ist, sodass sich natürlich sofort die Frage aufwirft, ob das Duo kompositorisch ebenso plump und direkt ans Werk geht, wodurch das Interesse an der internationalen Truppe zumindest vorläufig relativ schnell geweckt wird.

In den ersten Takten erinnert das eröffnende “The Element Of Destruction“ mit bedrohlichen Synthesizern, vereinzelten hallunterlegten Drumschlägen sowie unheilvoll vorgetragenen Beschwörungen ein wenig an das grandiose Intro von “Kathaarian Life Code“, wobei BLACK PRIEST OF SATAN allerdings im weiteren Verlauf des mehr als 8-minütigen Stückes nicht etwa in eine infernalische Raserei verfallen, sondern vielmehr ein schwer schleppendes Downtempo anstimmen, das zwar kurzzeitig von flotteren Rhythmen durchbrochen wird, sonst jedoch von einem knarzigen Bass und kriechenden Riffs bestimmt wird. Dabei ist das Instrumentalgerüst eher schlicht gehalten und im Grunde wenig spektakulär, wären da eben nicht die bedrückenden Leads und mehrstimmigen Vocals, zu denen sowohl keifende Growls als auch andächtiger Klargesang gehören. In den nachfolgenden Songs wird an diesem Konzept relativ wenig geändert, wechseln sich beispielsweise in “Prophet Of Fire“ oder “Blazing Fires In The Night“ ebenfalls zäh doomige Passagen mit einem schepperndem Midtempo ab, sodass das Gesamtkonstrukt mitunter ein wenig an DARKTHRONE zu Zeiten von “PANZERFAUST“ erinnert, wenngleich die beiden Norweger ihre Songs ein wenig fesselnder in Szene zu setzen vermochten. Zwar gelingt es BLACK PRIEST OF SATAN mit Hilfe der düsteren Melodien, vielschichtigen Vocals und zeitweiligen Einsätzen von kauzigen Orgelklängen in “Unheard Prayer“ sowie “Ritual Of Three Candles“ eine angenehm modrige Atmosphäre samt okkulten Anleihen zu erzeugen und doch kränkeln die sechs Titel abseits dieser wirkungsvollen Akzente an einer gewissen Langatmigkeit, bringt die Rhythmusarbeit der Platte insgesamt doch wenig Abwechslung mit sich, sodass sich “ELEMENT OF DESTRUCTION“ leider von einigen schwächeren Momenten geprägt zeigt.

Zweifelsohne ist die Grundidee von BLACK PRIEST OF SATAN durchaus reizvoll und birgt einiges Potential, das allerdings auf “ELEMENT OF DESTRUCTION“ nicht vollends ausgeschöpft wird, verlieren sich die beiden Teufelsanbeter zuweilen in wenig mitreißendem Riffing. Dennoch lohnt es sich, dem Album eine Chance zu geben, finden sich auf diesem trotz der genannten Schwächen einige ordentliche Songs.

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