Blaze Of Sorrow – Eremita Del Fuoco
Auf ihrer letzten EP namens “FULGIDA REMINISCENZA“ aus 2014 wichen die Herren von BLAZE OF SORROW von ihrem bisher beschrittenen Pfad ab und experimentierten stattdessen mit ungewohnt ruhigen und zarten Akustikarrangements, die für ein wenig frischen Wind im sonst eher düsteren Schaffen der Italiener sorgen konnten. Zwar kehren die beiden Lombarden mit ihrem aktuellen Werk “EREMITA DEL FUOCO“ nun wieder zu ihren schwarzmetallischen Wurzeln zurück, komplett von den sanfteren Tönen des Vorgängers verabschieden, wollen sie sich dabei jedoch trotzdem nicht.
Gleich zu Beginn des rund 40-minütigen Albums erklingt das warme und helle Zupfen einer Akustikgitarre, zu der sich für einige zwar verhaltene und doch interessante Akzente kurzzeitig eine gedämpfte Trompete gesellt, bevor “La Conquista Del Cielo“ schließlich richtig an Fahrt aufnimmt und in flottem Tempo knackige Riffs sowie sehnsüchtige Melodien präsentiert. Als reiner Black Metal kann das Material von BLAZE OF SORROW dennoch nicht mehr bezeichnet werden, finden sich hierfür doch zuviele genrefremde Einflüsse in den Songs, die daher allerdings angenehm abwechslungsreich und aufgeschlossen ausfallen. Abseits der akustischen Passagen, die etwa in Tracks wie “I Quattro Volti“ oder “Epitaffio Di Luna“ wiederkehren, spielt das Duo auf “EREMITA DEL FUOCO“ ebenfalls mit rockigen Passagen sowie sphärischen Synthesizern und Samples, die stellenweise als untermalende Klangteppiche fungieren. Es gelingt der Truppe nahezu perfekt, all diese unterschiedlichen Elemente zu einem eigenständigen als auch ausdrucksstarken Konstrukt mit vielen Gesichtern miteinander zu verschmelzen. Diese reichen von ruppigem Uptempo samt geradlinigen Riffs und kraftvollen Drums, über die ebenso luftig wie melancholisch dahintreibende Melodien von “La Madre“ oder “Il Passo Del Titano“ bis hin zu tristen Passagen mit fast schon doomigem Charakter. An fesselnden Höhepunkten, die sich bereits beim ersten Hördurchlauf im Gehör festsetzen, mangelt es der Platte auf Grund der zahlreich liebevoll eingeflochtenen Details somit in keinster Weise, sodass BLAZE OF SORROW den hohen Anspruch ihrer vorherigen Werke nicht nur halten, sondern sogar noch weiter steigern konnten.
Angesichts eines derart starken Albums, das letztendlich kaum Platz für Kritik lässt, ist es schade, dass die zwei Italiener hierzulande derart unbekannt sind. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die konstante Weiterentwicklung von BLAZE OF SORROW zu einer stets professionelleren Kapelle mit eigenem Sound möglichst bald entsprechend gewürdigt wird.