Fleshcrawl / Skinned Alive – Tales Of Flesh And Skin

Fleshcrawl_SkinnedAlive_TalesOfFleshAndSkin_frontEs ist wahrlich ein Treffen der Generationen, das in diesem Frühjahr auf der aktuellen Splitveröffentlichung von F.D.A. Rekotz namens “TALES OF FLESH AND SKIN“ stattfindet. Während sich zum einen mit FLESHCRAWL ein wahres Urgestein des deutschen Death Metals nach rund neunjähriger Abstinenz endlich wieder mit neuem Material zurückmeldet, präsentieren zum anderen die erst im vergangenen Jahr gegründeten SKINNED ALIVE ihre ersten Songs als kleinen Vorgeschmack auf das demnächst erscheinendes Debütalbum. Von beiden Bands werden jeweils vier Tracks zum Besten gegeben, die zusammen eine rund halbstündige Orgie der blutigen Grausamkeiten ergeben.

Den größten Reiz an der Platte für die Szene dürfte wohl die Beteiligung von FLESHCRAWL darstellen, die mit ihrem Beitrag denn auch gleich den Anfang machen und dem Hörer mit “Return Of The Flesh“ einen brachialen Hassbatzen vor den Latz knallen, dessen Titel nicht passender hätte gewählt werden können. Ohne auch nur ansatzweise eingerostet zu klingen, preschen die bayerischen Herren mit ihrem knarzigen Todesblei kraftvoll voran und knüpfen mit der typisch schwedischen Prägung der Stücke fast nahtlos an ihren letzten Langspieler an. Es mangelt dabei weder an mächtig groovenden Riffs mit stampfenden Drums, noch an filigranen Leads, die speziell in der ruppigen Rhythmusarbeit von “Kingdom Of Skulls“ und “Black Souls“ hervorragend zur Geltung gebracht werden. Somit stellen die vier Stücke auf “TALES OF FLESH AND SKIN“ eine gelungene Rückkehr für FLESHCRAWL dar, auf die hoffentlich ein enues Album folgen wird.

Nach einem derart starken Auftakt, ist es für SKINNED ALIVE natürlich nicht unbedingt einfach, das hohe Level zu halten und obwohl sich die Truppe redlich bemüht, können sie mit ihren Kollegen doch nicht wirklich mithalten. Die ursprünglich von Fernando Thielmann (MILKING THE GOATMACHINE) als Soloprojekt gegründete Formation, in der mittlerweile diverse Musiker von MORGOTH, DEBAUCHERY sowie DEMONBREED tätig sind, huldigt ebenfalls den traditionellen Klängen und serviert ein derbes Riffing, das abseits der rotzigen Raserei des Öfteren in ein finsteres Downtempo verfällt, wodurch Tracks wie “Lifeless Flesh Released“ oder “Stroked With An Axe“ stellenweise eine durchaus atmosphärische Note aufweisen. Leider verspielen sich SKINNED ALIVE viele Punkte durch ihre unausgegorene Produktion, die zu basslastig ausfällt, sodass die an sich wuchtigen Songs ihren Biss nicht richtig entfalten können. Trotz einer zweifelsohne durchdachten Instrumentalarbeit will das Material des Quartetts nicht richtig in Fahrt kommen und bleibt somit etwas abgeschlagen hinter dem von FLESHCRAWL zurück.

All diejenigen, die schon lange fieberhaft auf einen neuen Output von FLESHCRAWL gewartet haben, können bei “TALES OF FLESH AND SKIN“ absolut blind zugreifen, dürfte hier doch kein Anhänger der Gruppe enttäuscht werden. Zwar überzeugen SKINNED ALIVE auf ihrer ersten Veröffentlichung noch nicht ganz, doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wer übrigens nicht gerne zur CD greift, kann sich die Split auch als limitiertes rotes oder schwarzes Tape nach Hause holen, muss dann allerdings auf zwei Songs verzichten.

Fleshcrawl | Skinned Alive