Code – Augur Nox

13. Mai 2014
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Code_AugurNox_frontSeit der Veröffentlichung ihres viel gelobten Zweitwerkes “RESPLENDENT GROTESQUE“ in 2009 hat sich bei der britischen All-Star Formation CODE um Bandchef “Aort“ einiges getan. So trennte sich die Truppe in den vergangenen Jahren sowohl von ihrem langjährigen Bassisten “Viper“ als auch abermals von Sänger “Kvohst“, der sich bereits im Jahre 2006 schon einmal für kurze Zeit von der Gruppe verabschiedet hatte. Nachdem nun die vakanten Posten mit den beiden Herren “Wacian“ und “Syhr“ von ALTERNATIVE CARPARK neu besetzt wurden und sich ein gewisser “Lordt“ als fester Schlagzeuger der Formation verantwortlich zeigt, melden sich CODE dieser Tage mit ihrem aktuellen und mittlerweile dritten Langspieler “AUGUR NOX“ nicht nur in alter Stärke, sondern auch mit reichlich frischem Wind in den Segeln zurück.

Wie die Tracks der Platte bereits beim ersten Hördurchlauf eindrucksvoll unter Beweis stellen, hat der Formation der Weggang von Vocalist “Kvohst“ in keinster Weise geschadet. Stattdessen erweist sich “Wacian“ als absolut würdiger Nachfolger, dessen facettenreiche Stimme den anspruchsvollen Songs mit ihrem sehr experimentellen Charakter zweifelsohne gerecht wird. Stellenweise erinnern die leidenschaftlichen Vocals in Stücken wie “Garden Chancery“ und “Black Rumination“ dabei an jene von “Ics Vortex“, der ja bekanntlich vor einigen Jahren selbst kurzzeitig als Sänger für “RESPLENDENT GROTESQUE“ im Gespräch war.

Inmitten der progressiven Strukturen der zwölf Kompositionen von “AUGUR NOX“ samt ihren regen Taktwechseln und beständig alternierenden Rhythmen erschaffen verschachtelte Melodiebögen und kernige Riffmuster verworrene Klangcollagen, die je nach Stimmunglage sowohl von gefühlvollem Klargesang als auch harschen Growls begleitet werden. CODE balancieren mit ihren zuweilen recht eigenwilligen Kreationen dabei irgendwo zwischen frühen BORKNAGAR und späten ENSLAVED, wenngleich die Briten doch ihren ganz eigenen Sound finden. Dieser ist jedoch nicht unbedingt als eingängig oder leicht verdaulich zu bezeichnen und so erschließen sich die vielschichtigen Arrangements der Platte womöglich nicht sofort. Immerhin wurde in den Londoner Orgone Studios, in denen schon ULVER und CATHEDRAL ihre Alben produzieren ließen, für einen erdig und transparenten Klang des Langspielers gesorgt, der die detailverliebten Songs klar und druckvoll präsentiert und die Songs auf dieser Weise in eine mystische-düstere Aura hüllt.

Die knapp vierjährige Wartezeit, die CODE ihrer Anhängerschaft zugemutet haben, hat sich durchaus gelohnt, kann doch “AUGUR NOX“ das hohe Niveau von “RESPLENDENT GROTESQUE“ als auch “NOUVEAU CLOAMING“ dank eines herausragenden Songwritings, als auch einer brillianten Gesangperformance mühelos halten. Erneut wird dem Hörer teils rasender, teils sehnsüchtiger Black Metal mit dezent norwegischer Note geboten, der sich fernab jeglichen Standards mit erhaben avantgardistischen Elementen schmückt.

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