Nachdem das vorliegende Werk “MENTALLY TORTURED“ im April diesen Jahres in Eigenregie zunächst lediglich im digitalen Format über die bandeigene Internetpräsenz publiziert wurde, erscheint der erste Output der brasilianischen Gruppierung CONSIDERED DEAD nun zehn Monate später doch noch in physischer Form. Verantwortlich hierfür zeigt sich das heimische Label F.D.A. Rekotz, das die rund 20-minütige Demoveröffentlichung des in 2012 gegründeten Quartetts sowohl als MCD als auch Tape auf den Markt wuchtet.
Weder der makabere Titel, noch das kauzige Artwork der Platte lassen irgendwelche Zweifel aufkommen, welche musikalische Ausrichtung die Jungs aus Südamerika auf ihrem Erstlingswerk verfolgen. Ausgestattet mit knarzenden Riffs, keifenden Vocals und einem altbackenen Sound zelebrieren CONSIDERED DEAD rohen und ursprünglichen Death Metal, der sich sämtlicher modernen Elemente verschließt und sich einzig auf die alten Ideale beruft. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen zeigen sich die Brasilianer hierbei allerdings nicht in der schwedischen sondern der US-amerikanischen Szene verwurzelt, sodass die kernige Saitenarbeit in Tracks wie “Graveyard Mind“ oder Systematic Chaos“ sich nicht selten am frühen Material von DEATH oder MORBID ANGEL orientiert. Allerdings verpasst es die Truppe nicht, ihre Songs mit zahlreichen thrashigen Einflüssen um einige Aspekte zu erweitern. Vor allem in “Claiming Insanity“ sind Paralellen zu ihren Landsleuten von SEPULTURA kaum zu überhören, gelingt es CONSIDERED DEAD doch den gleichen verspielten Groove in den ansonsten so räudigen Kompositionen unterzubringen.
Grundsätzlich sind auf “MENTALLY TORTURED“ somit also schonmal die wichtigsten Zutaten für ein zünftiges Death Metal Werk enthalten. Trotz griffiger Riffs und stimmiger Ideen fällt die Sache aber dennoch nicht ganz rund aus. Es fehlt an der nötigen Eingängigkeit und Struktur, um die Songs auf Dauer im Gedächtnis des Hörers festsetzen zu können. Gelingt es CONSIDERED DEAD allerdings ihr zweifelsohne vorhandenes Potential zukünftig besser auszunutzen und ihren Stücken ein wenig mehr Substanz zu verleihen, sollte dieses Problem zu bewältigen sein.