Entrench – Through The Walls Of Flesh

31. Oktober 2017
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Ein weiteres Mal in diesem Jahr lassen die Herrschaften von I Hate Records die Herzen aller Liebhaber rotzigen Thrash Metals höher schlagen, bringt das schwedische Label nach dem zweiten Langspieler von ANTICHRIST ebenfalls eine neue Platte von ENTRENCH aus Västerås in die Läden. Dieses wurde auf “THROUGH THE WALLS OF FLESH“ getauft und knüpft mit seinem rabiaten Charakter nahtlos an seinen drei Jahre alten Vorgänger an, ohne eine sonderlich markante musikalische Weiterentwicklung mit sich zu bringen, die wohl ohnehin niemand von den Skandinaviern erwartet hätte.

Zwar schallt es auf “THROUGH THE WALLS OF FLESH“ nicht mehr ganz so unpoliert und kratzig aus der Anlage, wie noch auf den beiden vorherigen Werken und trotzdem ist der scheppernde Drumsound weit von einer sterilen Hochglanzproduktion entfernt, sodass Stücke wie “The Warmonger Sacrament“ oder “Iron Coffin“ mit ihren derben Riffattacken eine ordentliche Prise ursprünglicher Räudigkeit versprühen. ENTRENCH lassen mit ihren fast durchweg im rasanten Tempo dahinpolternden Songs den allmählich verblassenden Geist von POSSESSED, MERCILESS oder frühen KREATOR neu aufleben, vermengen die drei Schweden in ganz ähnlicher Weise brachialen Death Metal und peitschenden Thrash Metal zu einem fiesen Bastard mit absolut authentischem Charakter. Einzig auf diesem Nostalgiebonus ruhen sich ENTRENCH allerdings nicht aus, denn obwohl in weiten Teilen des Album der grobe Knüppel geschwungen wird, mangelt es den Tracks nicht an handwerklichem Geschick. Zugegeben, es darf keine technische Raffinesse erwartet werden und doch sitzt auf “THROUGH THE WALLS OF FLESH“ jeder der zahlreichen Tempowechsel punktgenau und insgesamt bewegt sich die Instrumentalarbeit abseits des üblichen Standards des Genres. Ein paar weitere melodische Akzente oder langsamere Passagen würden zwar natürlich ein wenig mehr Abwechlungs ins Spiel bringen, doch ist ENTRENCH diese offenbar gar nicht so wichtig. Stattdessen will die Truppe die rohe und häßliche Fratze des frühen Thrash Metals zeigen und exakt das gelingt ihr mit Bravour.

Wenngleich das Schaffen von ENTRENCH keineswegs besonders originell ist, ist es sehr beruhigend zu wissen, dass es noch Kapellen gibt, die die Tradition der frühen Tage mit viel Herzblut weiterführen und sich nicht um moderne Konventionen kümmern. Daher ist “THROUGH THE WALLS OF FLESH“ definitiv ein Pflichtkauf für alle jene, denen I Hate Records kürzlich schon mit “SINFUL BIRTH“ von ANTICHRIST neues Futter geliefert haben.

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