Death Fortress – Deathless March Of The Unyielding
Es existieren Formationen, die leider einen ziemlichen miesen ersten Eindruck hinterlassen und sich potentielle Anhänger vergraulen, noch bevor deren Schaffen seinen kompletten Charakter vollständig entfalten kann. Hierzu gehören ebenfalls DEATH FORTRESS aus New Jersey, die weder ein markantes Logo, noch ansprechende Artworks vorweisen können, wie ihr letztjähriger Langspieler namens “DEATHLESS MARCH OF THE UNYIELDING“ sehr offenkundig unter Beweis stellt. Selbst die enthaltenen Tracks wirken auf den ersten Hördurchgang eher gewöhnlich und dilettantisch produziert, sodass es das zweite Album der Amis um ein Haar nicht in unsere Rubrik FREE-VILIZED geschafft hätte.
Es dauert einige Zeit, bis sich das Gehör an den arg verwaschenen Sound mit seinen schneidenden Gitarren und den dumpf rödelnden Drums gewöhnt hat und sich in den verwobenen Songstrukturen von “DEATHLESS MARCH OF THE UNYIELDING“ zurecht findet. Ist dies aber erst einmal geschehen, lassen sich in dem zunächst monoton und uninspirierten anmutendem Black Metal mit stark skandinavischer Note zahlreiche interessante Facetten entdecken. Diese werden in weiten Teilen der Platte von einem mit fast unmenschlicher Intensität als auch Präzision wütendem Schlagwerk übertönt, dessen brachiales Inferno in “Enthroning The Oppressor“ oder “Scourge Of Aeons“ nur wenig Raum für ausschmückende Details lässt, sodass sich selbst die Gitarren auf simple Riffs mit eisig klirrender Grundstimmung beschränken. Wird diese atemberaubende Geschwindigkeit in “Power From Beyond The Stars“ oder “The Erasure Of Species“ allerdings zurückgefahren, entfalten sich sogleich ungeahnte melodische Strukturen von verspielten Sechssaitern, ganz abseits von stumpfen Powerchords, und sogar ein träges Midtempo mit verträumten Nuancen erkämpft sich tapfer seinen Platz. Ein kleines Juwel haben DEATH FORTRESS aber mit dem abschließenden Titeltrack erschaffen, agiert die Truppe hier fernab des anfänglichen Geprügels in doomigen Gefilden und dringt mit verschlungenen Melodiebögen in vielschichtige Klanglandschaften vor.
Somit ist “DEATHLESS MARCH OF THE UNYIELDING“ eines dieser Werke, das mit mehreren Durchläufen erst nach und nach wachsen muss, um schlussendlich seine volle Stärke zu entfalten. Natürlich bleibt die durchwachsene Produktion ein kleines Manko des Albums, das für Liebhaber von IMMORTAL und MARDUK als auch SACRAMENTUM oder DISSECTION trotzdem ansprechend sein dürfte. Erfreulicherweise haben DEATH FORTRESS die Platte auf ihrer Bandcampseite zum kostenfreien Download bereitgestellt.