Evoked – Ravenous Compulsion

29. September 2019
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Es ist fünf Jahre her, dass EVOKED mit ihrer ersten Demoveröffentlichung namens “RETURN OF THE DEAD“ erstmalig auf sich aufmerksam machen und ziemlich ordentliche Kritiken einfahren konnten. So wundert es nicht, dass eine Split sowie eine EP später ein Plattenvertrag mit F.D.A. Records vorliegt und in diesem Herbst mit “RAVENOUS COMPULSION“ die erste Frucht dieser frischen Kollaboration vorgestellt wird. Zwar knackt das Debütalbum der nordrhein-westfälischen Truppe gerade einmal knapp die halbe Stunde, doch dürften Liebhaber harschen Todesbleis mit der ebenso intensiven, wie kurzen Lektion in brachialer Gewalt ihre Freude haben.

Ziemlich ruppig poltern EVOKED gleich zu Beginn in “Resurrect The Source“ voran und erinnern mit ihrem derben Riffing samt thrashiger Note sofort an die ganz frühen Tage, in denen POSSESSED oder DEATH mit ihren ersten Platten den Weg für eine ganzes Genre ebneten und dabei wenig Sinn für Ästhetik zeigten. Sich an diesen ehrwürdigen Veteranen orientierend, fokussieren sich die drei Buben darauf, möglichst brutal und roh zu klingen und so wird wenig Wert auf atmosphärische Passagen oder gar eine melodische Komponente gelegt. Dies bedeutet allerdings nicht, dass “RAVENOUS COMPULSION“ völlig im entfesselten Gemetzel untergeht, schalten EVOKED etwa in “Not Of Human Flesh“ oder “Into Obliteration“ gerne mal einen Gang herunter, um es sich zumindest kurzzeitig in einem rotzig groovenden Midtempo gemütlich zu machen oder streuen in “Putrid Faith“ und dem bockstarken Titelsong einige morbide Leads ein, bevor sich die fies sägenden Riffs und das munter vor sich hin klöppelnden Schlagwerk wieder gegenseitig zu neuen Schandtaten anstacheln, die wieder in deutlich brachialere Gefilde vordringen. Passend hierzu ertönen die wie van Drunen zu seinen besten Zeiten brüllenden Vocals mit ordentlich Hall unterlegt und runden den leidenschaftlichen Tribut an ihre alten Helden ab.

Es gibt folglich wenig neue Ideen auf “RAVENOUS COMPULSION“ zu entdecken und trotzdem begeistert das Debüt mit absolut überzeugender Authentizität und zu jeder Sekunde hörbarem Herzblut, das in die acht Stücke geflossen ist, sodass es eine wahre Freude ist, dem urigen Death Metal mit all seinen mal mehr und mal weniger unterschwelligen Referenzen an vergangene Tage zu lauschen. Somit erfüllen EVOKED wohl alle Erwartungen, die damals im Zuge ihres ersten Demos in sie gesetzt wurden.

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