Feaces Christ – Eat Shit And Die

17. Juli 2020
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In der aktuellen Ausgabe ihrer neuen „Demo Series“ stellen F.D.A. Records drei junge Herren aus Regensburg vor, die kürzlich damit begonnen haben, ihre verspätete anale Phase in musikalischer Form unter dem Banner von FEACES CHRIST zu verarbeiten. Das brandenburgische Label präsentiert dabei mit „EAT SHIT AND DIE!“ das zweite Produkt dieser selbstreflektierenden Psychoanalyse, die eine gute Viertelstunde dauert und absolut schonungslose Einblicke in die dunkelsten Abgründe der menschliche Seele gewährt.

In ihren sieben Tracks berichten FEACES CHRIST von ihrer Vorliebe für sado-masochistischen Geschlechtsverkehr, der krankhaften Neigung zu menstruierenden Damen und gewöhnlichen Gewaltfantasien. Somit wird das volle Programm dargeboten, das allerdings nicht mehr wirklich schockieren kann, wurden nahezu sämtliche Perversionen bereits mehr oder weniger bildhaft vertont. Vielmehr wirken die einfältigen Texte mit krampfhaft erzwungenen Reimen recht infantil. Immerhin macht sich das bayerische Gespann in „Charlie Had Kids“ selbst über diese lustig.

Das zugehörige Songwriting pendelt zwischen rotzigem Punk und crustigem Death Metal mit schwedischem Flair. Zwar wirken Titel wie „Bootle Knife“ trotz schmissigem Rhythmus auf Grund des ziemlich primitivem Riffings irgendwie recht überflüssig, doch wird es umso interessanter, wenn sich die dreckig groovenden Gitarren in „Postmortal Romeo“ oder „Spit Path“ auf den Spuren von DISMEMBER, ENTOMBED oder DEATH BREATH bewegen und „EAT SHIT AND DIE!“ plötzlich wie ein vergessenes Demotape einer dieser Kapellen klingt. Da passt sogar der scheppernde Garagensound hervorragend.

Neu ist dies natürlich alles nicht, wurden ähnliche Huldigungen an die Pioniere aus dem hohen Norden auch schon besser dargeboten und trotzdem hat „EAT SHIT AND DIE!“ einen gewissen Reiz. Hierfür verantwortlich ist nicht zuletzt das appetitliche Artwork mit kultigem Cut N‘ Paste-Style und einem Bandlogo zwischen Blasphemy und Anarchie.

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