Helllight – No God Above, No Devil Below
Zuletzt bescherte die brasilianische Funeral Doom Metal Kapelle HELLLIGHT ihrer Hörerschaft vor rund zwei Jahren frisches Material in Form der EP „THE LIGHT THAT BROUGHT DARKNESS“ – die sowohl zum kostenlosen Download bereitgestellt, als auch dem Re-Release des 2008er Albums „FUNERAL DOOM“ beigefügt wurde – auf dem das Duo bekannte Klassiker wie „Heaven And Hell“ von BLACK SABBATH oder „Confortably Numb“ von PINK FLOYD in ein finsteres Klanggewand hüllte. Nun endlich stellt die Truppe aus São Paulo ihr mittlerweile viertes Full-Length Werk names „NO GOD ABOVE, NO DEVIL BELOW“ vor, auf dem sie mit acht neuen Stücken abermals fast die komplette Laufzeit der Lichtscheibe in Anspruch nimmt.
Was hat sich im Hause HELLLIGHT getan, seit der letzte Langspieler „…AND THEN, THE LIGHT OF CONSCIOUSNESS BECAME HELL…“ vor rund drei Jahren via Solitude Productions auf den Markt gewuchtet wurde? Die Antwort lautet: nicht viel, wie die gewohnt überlangen Stücke der neuen Platte noch vor Beendigung des ersten vollständigen Hördurchlauf zeigen. Die Südamerikaner bleiben ihrem Stil auch nach fast zwei Dekaden weiterhin treu und bedienen sich zur Erschaffung von Songs wie „Unscared“ und „Beneath The Lies“ abermals schleppender und sich bedrohlich auftürmender Riffkonstrukte, die von einem schlichten aber eingängigen Schlagzeug begleitet werden. Dieses genreurtypische Rhythmusgebilde, das an sich wohl reichlich wenig Doomjünger hinter dem Ofen hervorlocken würde, wird von HELLLIGHT allerdings detailverliebt aufgearbeitet, wobei „Alexandre Vida“ und „Fabio de Paula“ zeigen, mit welcher Hingabe sie beim Komponieren ihrer Stücke ans Werk gehen.
Simple Pianoarrangements verleihen den Tracks einen zuweilen fast klassischen Hauch und werden passend, als auch wirkungsvoll in die düstere Klangkulisse eingewoben und nur dezent von Synthesizern unterstützt. Als Markenzeichen HELLLIGHTs erweisen sich jedoch erneut die gefühlvollen Leadgitarren, die mit packenden und kernigen Melodien die Höhepunkte der einzelnen Songs formen. Ob zäh und getragen oder eher in flottem Tempo gehalten, agieren die Sechssaiter stets durchdacht und lassen einen roten Faden in „NO GOD ABOVE, NO DEVIL BELOW“ erkennen. Sich der jeweiligen Stimmung der Instrumentierung anpassend, varriert „Fabio“ seine Stimme zwischen kellertiefen Growls und hellem Klargesang, der die in der Lyrik verarbeitete Melancholie und Trauer glaubhaft in Szene setzt, ohne dabei zu kitschig oder überladen zu wirken.
Trotz der Tatsache, dass HELLLIGHT auf ihrer aktuellen Platte zwar keine neuen Ideen verarbeiten und die Tracks auf Grund ihrer ausufernden Länge zuweilen etwas an Spannung verlieren, kreiert die Truppe dennoch ein in sich stimmiges Werk, das nahtlos an die bisherigen Alben anknüpft. Anhänger von Gruppierungen wie SHAPE OF DESPAIR oder FUNERAL sollten die Brasilianer definitv antesten.