Ocean Chief – Universums Härd

23. September 2014
By

OceanChief_UniversumsHärd_frontKaum mehr als ein Jahr nach ihrem letzten Output namens “STEN“ legt die schwedische Slugde Formation OCEAN CHIEF mit “UNIVERSUMS HÄRD“ (zu deutsch: Das Herz des Universums) bereits ihren nächsten Langspieler vor, der wie auch sein Vorgänger via I Hate Records erscheint. Wie die sieben Kompositionen der aktuellen Platte zeigen, hat sich in den vergangenen Monaten einiges bei der fünfköpfigen Truppe um Jocke Petterson getan.

Zunächst fällt auf, dass die neuen Songs wesentlich kompakter daherkommen und solch ausufernde Kolosse wie etwa das gut 20-minütige “Oden“ vom letzten Werk offensichtlich der Vergangenheit angehören. Zwar erweist sich der eröffnende Titeltrack ebenfalls als zäher und alles erdrückender 10-minütiger Hassbrocken, ist doch damit allerdings auch das eindeutig längste Stück der Platte. Nachdem der Opener in der gewohnten Manier der Skandinavier mit alles niederstampfenden Rhythmen und tonnenschweren Riffkonstrukten in die monumentale Essenz von “UNIVERSUMS HÄRD“ eingeführt hat, folgen mehrere überraschend kurze Songs, in denen OCEAN CHIEF um einiges frischer und dynamischer ans Werk gehen, als es auf ihren bisherigen Veröffentlichungen der Fall war. So wird etwa in “Urtiden“ oder “Frihet“ das Tempo ordentlich variiert und stellenweise verfallen die Songs gar in einen wuchtigen Groove, der vor allem von einem äußerst vielschichten Schlagzeugspiel lebt. Im Fokus von “UNIVERSUMS HÄRD“ steht allerdings eine sphärische Aura, die sich der kryptischen Lyrik rund um Zeit und Raum anpasst und sowohl von düsteren und hallenden Tremololeads als auch synthetischen Sounds kreiert wird. Insbesonders in den Tracks “Oändighet“ und “Vandringen“ erweisen sich diese Elemente als wirkungsvoll in Szene gesetzt, kann doch trotz der ungestümen Brachialität eine immense Mystik erschaffen und aufrecht erhalten werden. Nur selten jedoch greifen OCEAN CHIEF auf die Vocals als Gestaltungsmittel zurück. Wenngleich sich diese roh und zuweilen mit Effekten unterlegt perfekt in den Charakter der Songs einfügen, zeigt sich “UNIVERSUMS HÄRD“ insgesamt doch weitestgehend eher instrumental gehalten.

Statt ihren bisherigen Stil sturr beizubehalten, experimentieren OCEAN CHIEF auf ihrem mittlerweile vierten Full-Length Werk mit einigen neuen Ideen und setzen diese auch sofort sehr gelungen in die Tat um. Ohne sich in ausufernden Passagen festzufahren und in Monotonie zu versinken, bietet “UNIVERSUMS HÄRD“ eine facettenreiche Instrumentalarbeit. Wo “STEN“ noch ein wenig zu massiv und zäh war, vertraut das vorliegende Album auf deutlich mehr Variation und fährt damit genau richtig.

Homepage

Tags: , , , ,

Comments are closed.