Perversity – Ablaze

Zugegebenermaßen gehört es sicherlich nicht zu den originellsten oder gar kreativsten Entscheidungen, sein musikalisches Projekt auf den Namen PERVERSITY zu taufen, wenngleich auf diese Weise natürlich recht offensichtlich dargelegt wird, dass die Ergüsse einer solchen Band unter großer Wahrscheinlichkeit irgendwo in der geräumigen Genreschublade mit der fetten Aufschrift Death Metal abzulegen sind. Allerdings lässt eine solch ’simple‘ Titulierung in Verbindung mit einem eher amateurhaft gezeichneten Logo – wie bei PERVERSITY nun einmal der Fall – die Vermutung aufkeimen, dass es sich bei den auf einem Album wie dem aktuellen Langspieler „ABLAZE“ enthaltenen Songs nicht unbedingt um das qualitativ hochwertigste Material auf dem Markt handeln könnte. Das Abspielen des Silberlings in der heimischen Anlage kann an dieser Stelle jedoch für Klarheit sorgen.

Überraschend aufhorchen lässt zunächst das so völlig unerwartete Intro „Reach Of Hell“, das sich als kurze aber effektvolle, mit Synthesizern unterlegte Klavierkomposition erweist. Die harmonischen Klänge werden jedoch jäh von dem nun folgenden brachialen Bollwerk „Behind The Diabolical“ unterbrochen. Eingeleitet von einem knackigen Basslauf steigert sich das Stück zu einem deftigen Hassbolzen, der an nicht wenigen Stellen den Einfluss der guten alten amerikanischen Schule erkennen lässt. So achten PERVERSITY auf eine ausgewogene Songstruktur, die neben den donnernden Blastattacken auch groovige Elemente bereit hält, bei denen speziell das dynamisch bediente Schlagzeug einige nette Akzente setzen kann. In einen eher grenzwertigen Bereich droht allerdings die Saitenarbeit des Fünfers abzudriften. Zwar können mit dem recht agilen Tieftöner kraftvolle und mächtige Fundamente gelegt werden, die morbiden Gitarrenriffs jedoch wissen nicht immer zu überzeugen. Zu hektisch und überladen lässt die Instrumentalarbeit stellenweise den roten Faden verlieren und artet in ein undefiniertes Gefrickel aus. Da sich derartige Passagen allerdings noch in Grenzen halten, hinterlassen diese auf „ABLAZE“ lediglich einen etwas faden Beigeschmack. Freunde rohen Death Metals mit ungeschliffenen Ecken und Kanten werden sicherlich Gefallen am neusten Output der osteuropäischen Knüppelfraktion finden. Wer jedoch auf technische Perfektion besteht, sollte wohl eher einen Bogen um PERVERSITY machen.

Nach mittlerweile 16 Jahren Bandgeschichte, geprägt von etlichen Besetzungswechseln und dem nunmehr vierten Studioalbum, sollte die Chance, doch noch einmal in einem Atemzug mit den großen Namen der Szene genannt zu werden, allmählich schwinden. Dennoch lässt sich mit einem Album wie „ABLAZE“ im Gepäck ein solider Platz im Mittelfeld mühelos halten.

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