Radare – Hyrule

3. Februar 2012
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Im Frühjahr 2010 gelang dem aus Wiesbaden stammenden Quartett RADARE mit der Platte „INFINITE REGRESS“ ein brillantes Debütwerk, auf dem sich zähe Doomriffs mit verspielten Post-Rock-Elementen zu einem völlig eigenständigen Sound vereinigten. Ihrer Kreativität freien Lauf lassend, erschufen RADARE ein vielschichtiges und bis zur letzten Minute fesselndes Stück Musik, durchzogen von allerlei experimentellen Klängen. Mit „HYRULE“ präsentieren die Hessen nun endlich den ersehnten Nachfolger von „INFINITE REGRESS“. Nachdem bereits auf diesem eine Vorliebe zu ausgedehnten Instrumentalpassagen ersichtlich wurde, verzichtet die Truppe anno 2011 komplett auf die Ausstattung der Kompositionen mit Gesang.

Bereits die ersten Minuten des Eröffnungsstückes “Filth (Oder: Im Dreck Einschlafen)“ lässt erkennen, dass RADARE ihrem ihm Vorjahr eingeschlagenen Pfad treu geblieben sind. Erneut wird der Hörer von sanften Melodien umschlungen, die mit ihrer Leichtigkeit im Raum zu schweben scheinen. Das helle Zusammenspiel aus Akustikgitarre und Keyboard erfährt durch den Einsatz der Trombone, die bereits auf „INFINTE REGRESS“ für einige sehr spezielle Momente sorgte, sowie dem dezent im Hintergrund agierendes Schlagwerk eine stetige, jedoch bedächtige Steigerung, die allmählich in einem vollständigen Stimmungsumbruch gipfelt. Doch das von schweren Riffs und Spannungsbögen dominierte Klangbild währt nur kurz, bevor es jäh unterbrochen wird und “Filth“ von verhallenden Gitarren und einem letzten Aufbäumen der Cymbals beendet wird. Mit “Zur stillen Vernunft“ folgt der zweite und bereits letzte Song auf „HYRULE“, der dem Grundgerüst des Vorgängers nicht allzu unähnlich ist. Abermals überzeugen RADARE mit eingängiger Saitenarbeit, unterstützt von einem abwechslungsreich bedienten Schlagwerk, welches die Charakterzüge des Stückes wesentlich mitbestimmt. Dank einiger repetativer Passagen und der erneuten Einflechtung des Blechbläsers wird auch diesem Track eine intensive Atmosphäre zuteil, die sich gänzlich von jener des vorangegangenen Songs zu unterscheiden weiß.

Mühelos gelingt es RADARE mit dem neuen Material an die Klasse von „INFINITE REGRESS“ anzuknüpfen und „HYRULE“ sowohl gewohnte Strukturen als auch neue Aspekte einzuverleiben. Erhältlich ist das knapp 25-minütige Werk als schlichtes, aber dennoch schmuckes Digipak, sowie als schwarze oder weiße 12“ Platte für alle Vinylfetischisten.

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