Siculicidium – Keringők
Vor knapp einem Monat erschien mit „HOSSZÚ ÚT AZ ÖRÖKKÉVALÓSÁGBA“ das nunmehr zweite Full-Length Werk der rumänischen Schwarzstahlrecken SICULICIDIUM, die bereits seit einer guten Dekade einen sehr eigenen Stil kreiert. Wer sich einen ersten Einblick über diesen verschaffen will, ohne sich jedoch ein komplettes Werk der Truppe zu Gemüte zu führen, kann zunächst auf die letztjährige EP „KERINGÕK“ zurückgreifen, auf der das Duo aus dem Osten ein ganz spezielles Experiment wagt.
Nur zwei Tracks finden sich auf dem als 7″ Vinyl veröffentlichten Tonträger, die allerdings gar nicht aus der Feder von SICULICIDIUM stammen, wurden doch sowohl Musik als auch Lyrik lediglich von anderen Künstlern entliehen. So handelt es sich bei „Valse Triste“ und „Valse Ende“ um eine Neuinterpration des 1987er Songs „New Mind“ der US-amerikanischen Art Rock Gruppierung SWANS, während die Texte einem Werk des ungarischen Dichters „Weöress Sándor“ entnommen wurden.
Das Resultat dieser recht ungewöhnlichen Kombination sind zwei sperrige Songs in einem durchaus exotischen Klangewand, das klirrenden Black Metal und schwerfälligem Doom Metal in sich vereint. Roh und ungeschliffen ertönt „KERINGÕK“, auf dem kratzige Gitarre und ein monoton stampfendes Schlagzeug wirre Strukturen erschaffen, die über weite Passagen einen nahezu hypnotisierend oder gar rituellen Charakter inne haben und nur äußert zäh vor sich hinfließen. Nur kurz wird „Valse Ende“ von einem flottem Wutausbruch der Instrumentalfraktion aufgelockert, während der krächzende Gesang von „Béla Lugosi“ weiterhin eintönig und lebensverneinend über dem rotzigen Riffing thront.
Zweifelsohne wird „KERINGÕK“ nicht nach jedermanns Geschmack sein, verfolgen die Rumänen auf dieser Platte doch ein recht eigenwilliges Konzept, das entweder zündet oder eben nicht. In beiden Fällen jedoch sollte auch das übrige Material von SICULICIDIUM angetestet werden, weichen die hier besprochenen Stücke doch deutlich von diesem ab.