Surgikill – Sanguinary Revelations
Inmitten all der neuen Werke von heimischen Kapellen wie SLAUGHTERDAY, ENDSEEKER oder DEHUMAN REIGN, die in diesem Frühjahr bei F.D.A. Rekotz erschienen, ging eine weitere Veröffentlichung ein wenig unter. Es handelt sich hierbei um das Debütalbum von SURGIKILL aus Ohio, dem neuen Projekt von Stevo Dobbins, seines Zeichens ehemaliger Frontmann der Deathgrinder von IMPETIGO, die bereits vor mehr als zwei Dekaden das Zeitliche segneten. Gemeinsam mit einigen Kollegen von ESTUARY oder CAULDRON BURIAL hat dieser nun mit “SANGUINARY REVELATIONS“ eine neue Platte aufgenommen, auf der er an frühere Taten anknüpft.
Dementsprechend widmen sich die zehn Songs des Albums in altbewährter Tradition thematisch erneut derben Horror- und Splattervisionen, sodass gleich zu Beginn des Rundlings passenderweise ein Sample aus “Messiah Of Evil“ – einem amerikanischen Vampirfilm aus den 70er Jahren – ertönt, bevor mit “Sanguiniac“ ein heftiges Gemetzel über den bis dahin ahnungslosen Hörer hereinbricht, in dem zunächst die absolut brutalen Vocals für eine erste Überraschung sorgen. Diese setzen sich aus garstig keifenden Screams und wütenden Growls in nahezu sämtlichen Tonlagen zusammen, die zumeist übereinandergelegt werden und ein dichtes Geflecht entstehen lassen, verfügen SURGIKILL doch über drei Sänger sowie eine Sängerin, die sich schließlich allesamt an den schaurigen Lyrics über blutdurstige Vampire, Blutgeysire, blutige Zerstückelungen in Badewannen und noch viel mehr Blut beteiligen möchten.
In den ersten paar Songs von “SANGUINARY REVELATIONS“ gelingt es der sechsköpfigen Truppe mit ihren variierenden Vocals tatsächlich zu punkten. Leider verfällt dieses Konstrukt allerdings relativ rasch in eine gewisse Routine, zumal SURGIKILL der Meinung sind, in nahezu jedem Moment der an sich eher kurzen Songs müssten mindestens zwei der Sänger irgendetwas unverständliches ins Mikro keifen, sodass sich diesbezüglich recht schnell eine Übersättigung einstellt. Wirklich längere reine Instrumentalpassagen existieren somit nicht, was an sich wohl gar nicht so schlimm ist. Zwar orientieren sich SURGIKILL an sich recht gelungen am primitiv groovigen Death Metal von INCANTATION, AUTOPSY und eben IMPETIGO, doch wirkliche Abwechslung klingt anders. Im zumeist ewig gleichen Tempo poltern die Tracks mit lässigen Riffs und gelegentlichen Soli dahin, ohne wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Für sich alleine stehend, besitzen die einzenen Stücke daher schon einen nicht zu verachtenden nostalgisch gruftigen Charme, für einen kompletten Langspieler mit 35-minütiger Laufzeit jedoch wird auf “SANGUINARY REVELATIONS“ schlichtweg zu wenig Substanz geboten.
Folglich ist “SANGUINARY REVELATIONS“ ein eher durchschnittliches Werk, das selbst für Genreliebhaber keine unbedingte Pflichtanschaffung darstellen wird. Wer sich das Schaffen von SURGIKILL trotzdem einmal zu Gemüte führen möchte, kann dies auf deren Homepage tun.