Svoid – Spiral Dance
Erstmalig in einem umfangreicheren Rahmen auf sich aufmerksam machen konnte SVOID mit ihrem Debütalbum namens “TO NEVER RETURN“, auf dem mit okkultem Black Metal dem antikosmischen Schaffen von WATAIN und DISSECTION nachgeeifert wurde, nicht ohne den Kompositionen dabei allerdings eine eigene Note zu verpassen. Schon auf dem nach-folgenden “STORMING VOICES OF INNER DEVOTION“ steuert die zwei Herren aus dem ungarischen Budapest jedoch mit rockigen, alternativen Elementen in eine leicht andere Richtung, nur um nun mit dem aktuellen “SPIRAL DANCE“ eine komplette Kurskorrektur vorzunehmen und sich gänzlich von allen düsteren Anleihen in ihren Stücken zu verabschieden.
Es ist schon enorm bemerkenswert, wie es SVOID innerhalb von lediglich fünf Jahren und drei Veröffentlichungen gelungen ist, einen vollständigen Genrewechsel zu vollziehen, der den Liebhabern des Erstlingswerkes aber sicherlich nicht sonderlich gefallen dürfte. Statt auf klirrende, schwarzmetallischen Riffs und blecherne Blasts, greifen SVOID auf ihrer neusten EP nahezu durchgängig auf nur leicht angezerrte Gitarren zurück, die sich zusammen mit einem dominant wummernden Bass und groovenden Schlagzeugrhythmen zu poppigen Songstrukturen formen, die fröhlich und locker daherkommen und nicht im Entferntesten daran erinnern, dass das Duo auf “TO NEVER RETURN“ noch eifrig dem Leibhaftigen gehuldigt hat. Die fast permanent positive Stimmung der Tracks, die in manchen Momenten schon an Britpop erinnert, wird lediglich in “Long I’ve Gone“ von einem schwermütigen Pianoarrangement gebrochen, dessen Stimmung aber eher trist und weniger düster ausfällt.
Es ist zweifelsohne höchst befremdlich, derartige Töne von einer Formation zu hören, die sich noch vor wenigen Jahren mit “Chaosathanas“ und “Towards The Horned Father“ tief in satanischen Abgründen gesuhlt hat. Lässt sich die Vorgeschichte von SVOID allerdings für einen Moment ausklammern, liegen mit “The Very Hours“ oder “The Velvet Call“ im Grunde ein paar durchaus nette Tracks vor, die nur einen gewaltigen Schwachpunkt haben. Hierbei handelt es sich um den meist ziemlich schiefen und unangenehmen Gesang, der sich absolut nicht ins Gesamtbild einfügen will. Ohne diesen wäre “SPIRAL DANCE“ ein sicherlich interessantes Werk für musikalisch aufgeschlossene Personen, wenngleich sicherlich nicht unbedingt für Liebhaber härterer Klänge, aber so jedoch, ist der Finger bei jedem neuen Einsatz der Stimme immer wieder versucht die Stop-Taste zu erreichen.
Wer die zwei Herren damals mit “TO NEVER RETURN“ kennengelernt hat und schon mit “STORMING VOICES OF INNER DEVOTION“ nicht mehr viel anfangen konnte, der wird mit “SPIRAL DANCE“ wohl ebenfalls keine Freude haben. Wer hingegen mit Post-Punk, Alternative und Indie vertraut ist, sollte SVOID ruhig einmal antesten und schauen, ob er sich auch mit den jaulenden Vocals anfreunden kann.