Decline Of The I – Escape

Zwar liegt die Veröffentlichung von “ESCAPE“ bereits einige Monate zurück, doch sollen dem dritten Album von DECLINE OF THE I etwas verspätet trotzdem noch ein paar Zeilen gewidmet werden, wenngleich dieses mittlerweile schon gar nicht mehr das aktuellste Werk von “A.K.“ darstellt, hat der französische Recke mit seinen Kollegen von MALHKEBRE kürzlich einen weiteren Langspieler fertiggestellt. Bevor er auf “SATANIC RESISTANCE“ erneut Tod und Teufel huldigte, schloss er mit “ESCAPE“ jedoch die sich Henri Laborit und dessen neurologischen Experimenten widmende Trilogie ab, die er vor sieben Jahren mit “INHIBITION“ eröffnete.

Thematisch setzt “A.K.“ sich mit den zahlreichen unterschiedlichen Interpretationsmöglicheiten des Titels der 54-minütigen Platte auseinander, die von Wahnsinn oder Technologie, bis hin zu Spiritualität und Suizid reichen. Dies ist nicht unbedingt leicht verdauliche Kost, ebenso wenig wie die teils komplexen Kompositionen, deren Wurzeln zwar nach wie vor im Black Metal liegen, sonst allerdings durchaus sehr experimentell ausfallen. Dabei wirkt  “ESCAPE“ gegenüber “REBELLION“ trotz ähnlicher harscher Momente alles in allem weniger kantig und verworren und stattdessen in weiten Abschnitten mehr in sich ruhend und abgeschlossen. Es sind neben den düsteren Gitarrenarrangements und dem wahnwitzigen Gesang von “A.K.“ erneut französische Sprachsamples und bizarre Synthesizersounds, die zur morbiden, beklemmenden Atmosphäre des Albums beitragen und es von zahlreichen anderen Werken des Genres abheben können. Während es DECLINE OF THE I in “Enslaved By Existence“ mit dramatisch inszenierten Chorgesängen wie aus einem alten Monumentalfilm gelingt, wahre Gänsehautmomente zu erzeugen, erschlagen andere Titel mit ihre Mannigfaltigkeit an unterschiedlichen Elementen, die wie schon auf “REBELLION“ nicht immer so ganz aufeinander abgestimmt sind. Dies sorgt dafür, dass die sechs Stücke trotz des ruhigeren und bedrohlicheren Charakters stellenweise sperrig und überladen ausfallen und durch das arg künstlich klingend programmierte Schlagzeug weiterhin an Qualität einbüßen.

Es gilt abermals, dass Liebhaber von MERRIMACK, VORKREIST oder MALHKEBRE nicht zwangsläufig auch mit DECLINE OF THE I warm werden dürften, nur weil “A.K.“ bei all diesen Bands am Songwiritng mitwirkt. Es ist schon eine starke Neigung für avantgardistische und progressive Klängen nötig, um Gefallen an “ESCAPE“ zu finden. Wer sich letztendlich auf das Album einlässt, hat viel zu entdecken.

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