Mit ihrer aktuellen EP schlagen die russischen Death/Doomer THE MORNINGSIDE einen Bogen zurück zu ihrem 2007 erschienenen Debüt „THE WIND, THE TREES AND THE SHADOWS OF THE PAST“ und dem auf dieser Platte enthaltenen Stück „The Trees“. Die Thematik dieses Titels nun erneut aufgreifend, finden sich auf der als Konzeptwerk strukturierten Veröffentlichung „TREELOGIA – THE ALBUM AS IT IS NOT“ neben einer neu aufgenommenen und knapp drei Minuten längeren Version dieses Songs zwei weitere – die Idee hinter „The Trees“ weiter spinnende – Kompositionen.
Die düstere Arbeit eines Synthesizers eröffnet „TREELOGIA“ mit einer sphärischen Klangkulisse, die lange verweilt, schließlich jedoch weicht, um den einsetzenden Gitarren und ihren schweren Melodiebögen die Vorherrschaft über die Songgestaltung zu überlassen, die von nun an das dominierende Element der Platte bleiben sollen. Die zähe und simple aufgebaute Rhythmusbasis wird nahezu durchgehende von dieser melodischen Komponente der Saitenfraktion überlagert. Wenngleich es THE MORNINGSIDE gelingt auf diesem Wege einige reizvolle Momente in die Stücke einzuarbeiten, fällt die Instrumentalleistung insgesamt doch eher unausgereift aus. Der Großteil der dargebotenen Melodielinien plätschert wenig markant und unscheinbar vor sich hin, statt wirklich faszinieren oder fesseln zu können. Über weite Strecken erweisen sich die Arrangements der drei enthaltenen Stücke als schlicht und ergreifend zu eintönig und gleichförmig, als dass das volle Interesse des Hörers geweckt werden könnte.
Trotz aller Kritik darf „TREELOGIA“ nicht als Totalausfall bezeichnet werden und eine immerhin solide Grundarbeit kann dem Quartett nicht gänzlich aberkannt werden. Jedoch lassen THE MORNINGSIDE an zu vielen Ecken den dringend nötigen Feinschliff vermissen und scheinen sich der stetig wachsenden Monotonie ihres Liedgutes nicht im Ansatz bewusst zu sein.
Die von THE MORNINGSIDE verfolgte Taktik der beständig agierenden Leadgitarre über einer schleppenden und in den Hintergrund verlegten Rhythmusfraktion kann auf „TREELOGIA – THE ALBUM AS IT IS NOT“ nur in einigen Einzelfällen kleine Erfolge erzielen. So bleiben letztendlich neben diesen wenigen Lichtblicken lediglich eine sauber Produktion sowie eine gute handwerkliche Umsetzung der Stücke.