Unlight – The Katalyst Of The Katharsis
Wenngleich es in den ersten Takten zunächst den Anschein hat, handelt es sich bei der hier vorliegende Platte nicht etwa um den neuste Output der schwedischen Höllenfürsten von DARK FUNERAL, die sich nochmals auf ihre alten Stärken zu Zeiten von “DIABOLIS INTERIUM“ besinnen, sondern um das aktuelle Full-Length Werk “THE KATALYST OF THE KATHARSIS“ der baden-württembergischen Formation UNLIGHT. Diese prescht auf ihrem mittlerweile sechsten Album jedoch so zielstrebig voran, wie die Gruppe um “Lord Ahriman“ zu ihren allerbesten Zeiten und zeigt eindrucksvoll, wozu der deutsche Black Metal fähig sein kann.
Bereits im furiosen Opener “Six Dark Suns“ suhlen sich UNLIGHT tief im klassischen Black Metal und bedienen sich mit eisig klirrenden Gitarren und pfeilschnellen Drums der genretypischen Elemente, die allerdings interessanten Spannungsbögen bereithalten, sodass der gesamte Tracks mit reichlich Variation aufwarten kann. Auch im weiteren Verlauf von “THE KATALYST OF THE KATHARSIS“ verfolgt die Truppe diesen eher traditionellen Pfad und kombiniert finsteres Tremoloriffing mit tosende Blasts, lockert das düstere Geschehen allerdings stes mit rhythmischen Interludes auf, in denen die Geschwindigkeit nicht selten deutlich gedrosselt wird, wobei diese unterschiedlichen Arrangements perfekt ineinandergreifen und eine in sich stimmige Einheit erzeugen. Statt sich durchgängig auf einem gleichbleibenden Niveau durch die Botanik zu prügeln, beweisen UNLIGHT mit zahlreichen melodischen Facetten ein durchaus geschicktes Händchen für ein abwechslungsreiches und dynamisches Songwriting. Von den sich erhaben dahinschleppenden Riffs in “Strix Infaustus“ mit ihren deutlichen Parallelen zu frühen HYPOCRISY, über das atmosphärische geprägte “Promethean Might“ bis hin zum überraschend thrashigen “Antipole Divinity“ verstehen sich die deutschen Satansjünger bestens darauf, die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel komplett auszureizen, um kraftvolle Songs zu kreieren, die von einer wuchtigen Produktion abgerundet werden.
UNLIGHT demonstrieren auf “THE KATALYST OF THE KATHARSIS“ mit geschickt platzierten Tempovariationen und einem abwechslungsreichen Instrumentalspiel, dass sie zu weit mehr fähig sind, als nur infernalischer Raserei, wenngleich auch diese Disziplin in den zwölf Kompositionen perfekt ausgeführt wird. Es bleibt zu hoffen, dass dem Quartett mit ordentlicher Unterstützung von War Anthem Records endlich die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird, reiht sich die Truppe mit ihrem neusten Streich neben Kapellen wie WATAIN oder auch ENTHRONED ein, ohne dass sich “THE KATALYST OF THE KATHARSIS“ vor deren Werken verstecken muss.