Void Moon – Deathwatch

3. September 2016
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voidmoon_deathwatch_frontNur noch sehr selten wird Doom Metal ganz traditionell ohne jegliche Zusätze von Death, Funeral, Retro oder Sludge zelebriert und noch viel seltener klingt dieser derart authentisch und ursprünglich wie das Schaffen von VOID MOON aus Schweden, die sich vor rund sieben Jahren der Kunst der Langsamkeit verschrieben haben und seitdem in nahezu konstantem Line-Up aktiv sind. Für ihr zweites Werk namens “DEATHWATCH“ sind die vier Skandinavier kürzlich zu Sun And Moon Records gewechselt, wo sie ein wenig Variation in die ansonsten eher pechschwarz eingefärbten Outputs des rumänischen Labels bringen.

Es wird gleich zu Beginn im nahezu 11-minütigen “Rivers Of The Moon“ mit ausladenden Instrumentalpassagen und großen Emotionen reichlich Epik versprüht, die jener von CANDLEMASS oder SOLITUDE AETERNUS zumindest recht nahe kommt. Der üppig ausgestattete Track enthält mit kurzen Intermezzi von hellen Akkustikgitarren, sich todtraurig dahinschleppenden Riffs und leidenschaftlichen Melodien wirklich alles, was von zünftigem Doom Metal erwartet werden darf. Hinzu kommt eine wirklich tolle Gesangsleistung von Jonas Gustavsson, dessen Stimme kraftvoll und glasklar zugleich ist und nach Bedarf perfekt an die jeweils vorherrschenden Stimmung angepasst wird. In den acht nachfolgenden Songs wird dieser Tenor zwar beibehalten, doch präsentieren VOID MOON insgesamt ein deutlich kernigeres sowie fokusierteres Songwriting, sodass “DEATHWATCH“ weniger von epischen Hymnen als vielmehr von knackigen Stücke lebt, in denen die Sechssaiter schonmal etwas kantiger ans Werk gehen, wie beispielsweise in “Where The Sleeper Lies Awake“ oder “Out Of The Well“, wird hier passend zum markigen Riffing zudem das Tempo deutlich angezogen. Es muss natürlich trotzdem nicht auf melancholische und zähe Kompositionen verzichtet werden, suhlt sich der facettenreiche Titeltrack mit herzzerreißenden Leads sowie ausdrucksstarkem Gesang in tiefstem Gram und nicht zuletzt auch das abschließenden “Garden Of Sorrow“ bedient sich erneut gezupftern Akustikgitarren, die für einen schwermütigen Abgang sorgen.

Zweifelsohne haben sich VOID MOON mit ihren oben genannten Landsmännern mächtige Vorbilder herausgesucht, deren hohes Niveau mit “DEATHWATCH“ keinesfalls erreicht werden kann. Dennoch macht die schwedische Truppe ihre Sache mehr als ordentlich und liefert klassischen Doom Metal mit Biss ab, der sich völlig frei von modernen oder genrefremden Elementen ganz auf die einstigen Werte konzentriert und daher einfach Spaß macht.

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