Nicht nur mit ihrem letztjährigen Demotape „CONFESS TO FILTH – DEMO MMXII“ erregte die hessische Death Metal Combo WOUND ordentlich Aufsehen in der heimischen Szene. Dank zahlreicher gelungener Auftritte in kleinen Clubs und auf großen Open Air Festivals in den letzten Monaten konnte das Quartett immer wieder auf sich aufmerksam machen und sich mühelos einen Namen als überzeugende Liveband und vielversprechender Newcomer erspielen. Die Gunst der Stunde nutzend, präsentieren die Wiesbadener nun ihren ersten Langspieler „INHALE THE VOID“ über das deutsche Label F.D.A. Rekotz, das dieser Tage schon fast ein Garant für erstklassigen Death Metal darstellt.
Insgesamt zehn Tracks haben ihren Weg auf das Debütwerk gefunden, wenngleich es sich hierbei nicht um ausschließlich neues Material handelt und vier Songs bereits von der ersten Demo bekannt sind. Interessant bleiben diese dennoch, wurden sie doch für „INHALE THE VOID“ in ein komplett neues Klanggewand gehüllt, das wesentlich druckvoller aus den Boxen schallt. Die sägenden Gitarren und der knarzende Bass versprühen dabei mit ihrem trockenen, aber keinesfalls verstaubten Sound den schwedischen Charme der frühen 90er, der den rohen und urigen Kompositionen perfekt zu Gesicht steht. WOUND würzen ihren traditionellen Death Metal hier und da mit ein wenig Crust und erzeugen mit düsteren Arrangements und den keifenden Vocals zuweilen sogar ein nahezu schwarzmetallisches Feeling, wie etwa der Track „Echoes“ eindrucksvoll beweist. Obwohl die Hessen zumeist brachial und recht zügig zu Werke gehen, verlieren sie doch nie einen roten Faden aus den Augen und erschaffen mit groovigen Riffs in „Among You“ oder „Forever Denial“ sogar einige eingängige Passagen, die sich schnell im Kopf festsetzen können. Die abwechslungsreiche Instrumentalarbeit verleiht „INHALE THE VOID“ auf diese Weise einen durchaus eigenen Charakter, der viele verschiedene Facetten bereithält und sich in gewisser Weise von dem eher klassischen Old School Death Metal einiger Kollegen abzusetzen vermag.
WOUND liefern mit „INHALE THE VOID“ ein starkes und vielschichtiges Erstlingswerk ab, dass zwar angesichts der enormen Zahl an erfolgreichen Alben von Gruppierungen wie BEYOND, REVEL IN FLESH oder LIFELESS in diesem Jahr sowohl qualitativ, als auch innovativ nicht unbedingt aus der breiten Masse an Veröffentlichungen herrausstechen kann, sich aber vor diesen auch nicht verstecken muss. Wer sich im letzten Jahr mit der Demo der Truppe anfreunden konnte, wird auch von „INHALE THE VOID“ keineswegs enttäucht und kann bedenkenlos zugreifen.