In der aktuellen Ausgabe von FREE-VILIZED soll eine hierzulande bislang noch nicht allzu bekannte Formation aus Griechenland vorgestellt werden, die vor allem bei Liebhabern von rauschmittelaffinen Kapellen wie BLACK SABBATH, ELECTRIC WIZARD oder DOPELORD für absolute Begeisterung sorgen dürfte. Bereits mit ihrem markanten Namen machen ACID MAMMOTH völlig unmissverständlich klar, was musikalisch von ihnen zu erwarten ist, genießt das prähistorische Ungetüm in Kreisen des Stoner Rocks und Doom Metals einen fast ähnlich prominenten Status, wie die Ziege in schwarzmetallischen Gefilden. Zwar ist kürzlich mit der konsequent „UNDER ACID HOOF“ benannten Platte der zweite Langspieler der Truppe erschienen, doch soll an dieser Stelle noch einmal das drei Jahre alte Debütalbum vorgestellt werden, auf dem der wabbernde Trip in eine düstere Welt voller Magie und Schrecken begann.
Es fällt zunächst auf, dass die kauzigen Vocals noch gar nicht so stark an Ozzy Osbourne erinnern, wie auf dem aktuellen Werk, auf dem zuweilen tatsächlich der Eindruck erweckt wird, der ‚Prince Of Darkness‘ persönlich stehe hinter dem Mikrofon und gebe sich die Ehre. Gleichwohl sind die Versuche von Chris Babalis Jr., so zu klingen, wie sein mächtiges Idol deutlich hörbar. Von der instrumentalen Seite her betrachtet sind in den sechs Tracks sicherlich einige Tony Iommy – Gedächtnisriffs auszumachen, doch insgesamt sind ACID MAMMOTH walzender, um nicht zu sagen grobschlächtiger unterwegs als die Urväter des Doom Metals. Es türmen sich gigantische Wände knarzender Gitarren auf, die allerdings keine sonderlich filigranen Details entdecken lassen und sich neben den wuchtigen Rhythmuskonstruktionen auf ein paar schlichte Leads beschränken, die eher unterschwellig zur mystischen Atmosphäre beitragen, statt sich aktiv in den Fokus zu spielen. Während der Tieftöner doch klangprägend im Hintergrund vor sich hin wummert und stellenweise einem unheimlichen Donnergrollen gleicht, hält sich das Schlagwerk bedeckt und geht einzig seiner Funktion als groovender Begleitung nach und nur ganz selten wird mal eine kraftvolle Auflockerung in Form eines flotten Tanzes über die Toms oder gar einer treibenden Doublebase eingebaut. Für weitere Experimente sind ACID MAMMOTH wohl doch zu klassisch geprägt.
Dies trifft sogar auf die Spielzeit von „ACID MAMMOTH“ zu, die mit unter einer Stunde für Genreverhältnisse noch relativ moderat ausfällt, während manch andere Vertreter der Spielrichtung die Kapazitäten der Rundlinge häufig bis auf die letzte Minute ausnutzen. Lediglich zwei der Songs ufern in dieser Hinsicht in epische Strukturen aus und geben sich in kurz unter beziehungsweise etwas über einer Viertelstunde ausgedehnten Instrumentalpassagen hin, in denen es zumindest kurzzeitig auch mal etwas verspielter zugeht und nicht nur brachial gestampft wird.
Es gibt auf „ACID MAMMOTH“ folglich viel zu entdecken und ein wenig Zeit sollte schon vorhanden sein, bevor man mit „Eternal Sleep“, „They Live“ oder „Black Rites“ in die vielschichtigen Klangwelten der vier Athener eintaucht, die auf dem Artwork der Platte schon so ansprechend visualisiert werden. Auf der Bandcampseite gibt es die Platte zum kostenfreien Download und wer danach noch nicht genug von ACID MAMMOTH hat, kann sich mit „UNDER ACID HOOF“ umgehend Nachschub verschaffen.