Leider haben sich die fünf kanadischen Musiker hinter ALTARS OF GRIEF gegen Ende des vergangenen Jahres dazu entschlossen, ihre gemeinsamen musikalischen Aktivitäten als Band nach nur sechs Jahren vorerst auf Eis zu legen, um sich anderen Projekten zu widmen. Es ist ungewiss, wie es zukünftig weiter gehen wird, doch eines steht fest, es soll nicht das endgültige Aus der Gruppierung sein. Für den Moment jedoch hinterlassen die Herren aus Saskatchewan eine recht überschaubare Diskographie, mit lediglich zwei Langspielern, von denen „THIS SHAMEFUL BURDEN“ damals den Grundstein für die Kapelle legte.
Zu den wichtigten Inspirationsquellen für ihre Arbeit mit ALTARS OF GRIEF dürften für Damian Smith und seine Kollegen neben frühen MY DYING BRIDE, OCTOBER TIDE oder SWALLOW THE SUN ebenfalls ein paar einschlägige Kapelle aus dem Funeral Doom Metal gehört haben, finden sich in den sechs Tracks des Debüts zahlreiche Hinweise auf deren Einflüsse. Diese sind zwar lang genug, um den tiefer gestimmten Sechssaitern ausreichend Raum zu geben, um eine dichte und finstere Atmosphäre zu erschaffen, allerdings wird darauf verzichtet, Riffs in monotoner Endlosschleife zu wiederholen oder ausufernde ambientartige Interludes zum Strecken zu nutzen. Dies führt dazu, dass Songs wie „Only Our Scars“ und „The Plague That Haunts The Darkness“ mit weniger als acht Minuten für Genreverhältnisse zwar eher kompakt sind, dafür trotzdem enorm viel Substanz bieten. In erster Linie ist dies dem abwechslungsreichen Gitarrenspiel geschuldet, das sich mit dem hämmernden Schlagwerk zu ebenso kraftvollen, wie dynamischen Strukturen verbindet, in denen durchaus Keyboards erklingen, die sich jedoch nur zurückhaltend einbringen und nie als dominantes Element eingesetzt werden. Dies übernehmen vielmehr die mächtigen Vocals, die sich der jeweils vorherrschenden Stimmung des Instrumenalgerüstets anpassen und sich sowohl brüllend, keifend oder klar und zerbrechlich in die klagenden Kompositionen einfügen und somit das Bild einer gelungenen Platte mit viel Energie und Gefühl wunderbar abrunden.
Insofern darf „THIS SHAMEFUL BURDEN“ als absolutes Pflichtprogramm für alle Liebhaber der weiter oben aufgezählten Bands bezeichnet werden, das zumindest in aller Ruhe angetestet werden sollte. Dafür bietet sich der kostenfrei Download der Platte an, den Hypnotic Dirge Records auf ihrer Internetseite anbieten. Dieser enthält übrigens neben den regulären Songs des Werkes zwei weitere Bonustracks einer früheren und limitierten Splitveröffentlichung.