Bloodjob – Sick Concept Humanity

Es ist doch tatsächlich schon volle sieben Jahre her, dass mit “MISOGYNIC OBSESSIONS“ das letzte Lebenszeichen der mittelhessischen Metzgergesellen von BLOODJOB veröffentlicht wurde, die danach nur noch vereinzelte Konzerte spielten, ohne aber neues Material vorzulegen. Erst als wohl schon niemand mehr damit rechnete, dass die vier Buben aus Gießen überhaupt noch einmal eine Platte rausbringen würden, erschien mit “SICK CONCEPT HUMANITY“ in diesem Frühsommer wie aus dem Nichts deren Debütalbum.

Der plakative Titel des Rundlings fasst das lyrische Konzept sehr passend zusammen, verkünden BLOODJOB doch, dass es für die Erschaffung ihres brutalen Death Metals nicht nötig war, sich massenhaft Horrorfilme anzuschauen, genüge es als Inspiration doch, die abendlichen Nachrichten einzuschalten, in denen dem Zuschauer eine brennende Welt voller Hass, Gewalt und Zerstörung vorgeführt werde. Entsprechend direkt und provokativ fallen die Texte von Titeln wie “Stench Of Society“, “Human Disembowelment Farm“ oder “Principle Of Self-Extinction“ aus, in denen etwa Massentierhaltung, Krieg, Umwelt-verschmutzung oder schlicht die allgegenwärtige Boshaftigkeit des menschlichen Wesens angeprangert werden. Insofern grenzen sich BLOODJOB mit durchdachten Texten deutlich von einigen Genrekollegen ab, die lyrisch lediglich ein ungezügeltes Gemetzel ohne Sinn und Verstand veranstalten. Zudem demonstriert die bereits seit zwölf Jahren aktive Truppe, dass die längere Auszeit scheinbar sehr sinnvoll genutzt wurde, um am eigenen instrumentalen Geschick zu feilen, offenbart “SICK CONCEPT HUMANITY“ gegenüber seinem Vorgänger einen enormen Qualitätssprung, für den nicht alleine die wesentlich druckvollere und rundere Produktion verantwortlich gemacht werden kann. Das gesamte Songwriting wirkt reifer und bringt zahlreiche dynamische Strukturen mit sich, die dafür sorgen, dass die elf Songs nicht in einer zügellosen Grindorgie versinken, sondern häufig Tempo als auch Intensität wechseln, denen sich die zwischen einem gurgelndem Grunzen und fiesen Pig Squeals balancierenden Vocals entsprechend anpassen.

BLOODJOB zeigten schon auf ihren ersten beiden Demoveröffentlichungen ordentliche Ideen und Ansätze, die nun auf dem vorliegenden Langspieler sowohl handwerklich, als auch klangtechnisch um einiges besser umgesetzt werden. Irgendwo zwischen derbem Grindcore und brutalem Death Metal angesiedelt, dürfte “SICK CONCEPT HUMANITY“ in erste Linie wohl Liebhaber von SUFFOCATION, DYING FETUS oder DEVOURMENT ansprechen. Diese können das gute Stück auf der offiziellen Bandcampseite antesten, auf der die rund halbstündige Platte kostenlos herunter-geladen werden kann, doch natürlich gibt es bei BLOODJOB direkt auch physische Exemplare zu erwerben.

Homepage

Downloadlink