Garden Of Sinners – The Promethean Act

30. August 2019
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Vor zwei Jahren in Bielefeld ins Leben gerufen, haben GARDEN OF SINNERS kürzlich ihren ersten Langspieler fertiggestellt, der nun in diesem Spät-sommer als komplette Eigenproduktion auf die Szene losgelassen wird und neun Tracks walzenden Black/Death Metals im Fahrwasser von Kapellen wie ROTTING CHRIST, BEHEMOTH oder jüngeren ENTHRONED bereithält, wobei die schwarz-metallischen Elemente auf “THE PROMETHEAN ACT“ eher im Hintergrund agieren.

Zwar bedienen sich GARDEN OF SINNERS einiger okkulter beziehungsweise satanischer Motive in ihren Stücken, die Titel wie “Invocation“ oder “Mantra“ tragen und in denen Luzifer, der Bringer des Lichtes, angerufen wird, doch so richtig tief in die ganz schwarzen Gefilde wagen sich die vier Herren aus Nordrhein-Westfalen mit ihrem Songwriting nicht vor. Vielmehr präsentiert sich das Werk mit einer brachialen und drückenden Produktion, die sowohl die häufig in einem mächtigen Midtempo arrangierten Riffs, sowie auch die kehligen Growls amtlich aus den Boxen dröhnen lässt, sodass fast durchweg ein eher todesmetallisches Feeling vorherrscht. Dabei fällt “THE PROMETHEAN ACT“ doch insgesamt sehr facettenreich aus, sodass zu den wüsten Prügelattacken in “March Of Ashes“ oder “House Of God“ starke Kontraste entstehen, verzichtet “Sulphur“ komplett auf derartige Raserei und hüllt den Hörer mit dominanten Basslinien und getragenen Gitarren-melodien in giftige Dunkelheit, wohingegen im hymnischen “Mantra“ mehrstimmiger, beschwörender Gesang erklingt.

Es werden viele starke Ideen verarbeitet und abgesehen von kleineren Schönheitsfehlern, wie einem nicht immer komplett rundem Timing und der Tatsache, dass der Sound der Leadgitarren stellenweise etwas klarer hätten ausfallen können, machen GARDEN OF SINNERS ihre Sache sehr ordentlich. Dennoch fehlt es “THE PROMETHEAN ACT“ in weiten Teilen an der dringend nötigen Eigenständigkeit, um heutzutage aus der enorm breiten Masse an Bands herauszustechen. Es existieren in dieser Hinsicht einige gelungene Ansätze, wie etwa orientalisch anmutende Passagen oder den bereits genannten choralen Gesang. Diese werten die Platte zweifelsohne auf, doch werden zu verhalten eingesetzt, um tatsächlich einen eigenen Charakter mit Wieder-erkennungswert erzeugen zu können. Potential ist folglich zweifelsohne vorhanden, es muss nur intensiver genutzt werden.

Letztendlich handelt es sich bei “THE PROMETHEAN ACT“ um das absolut solide Debütalbum einer jungen Formation, die sich natürlich noch weiterentwickeln und an ihrem eigenen Stil arbeiten kann. Ein gutes Fundament hierfür wurde gelegt, es bleibt abzuwarten, was GARDEN OF SINNERS daraus machen. Fans der genannten Gruppen sollten die Platte auf jeden Fall einmal antesten.

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