Fortress Of The Olden Days – Verlassenheit

1. Juni 2024
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Er verwehrt sich jeglichen modernen Ansätzen in seinen Komposition und verweigert sich mit seinen verschiedenen Projekten konsequent den sozialen Medien, sodass es im Grund kaum wirkliche Informationen zu dem aus Augsburg stammenden Musiker gibt, der sich mal Entheogen und mal STLPRT nennt. Nun scheint es jedoch so, als habe dieser seine musikalische Karriere bereits beendet, nachdem diese lediglich eine sehr kurze Zeit andauerte. Mehr als vier Jahre ist es nämlich her, dass das letzte Werk aus seiner Feder erschien, bei dem es sich mit „VERLASSENHEIT“ um den zweiten Langspieler seines vermutlich bekanntesten Projektes namens FORTRESS OF THE OLDEN DAYS handelt.

Auf diesem führt STLPRT den rohen Sound von „NIGHT OF SACRIFICE“ fort, in dem er den besonderen Charakter seines archaischen Blacks Metal zwar beibehält, gleichzeitig aber eine gewissen Weiterentwicklung in Songwriting erkennen lässt. Dabei sind es eher kleinere Details, die „VERLASSENHEIT“ stellenweise ein wenig vielschichtiger erscheinen lassen, zu denen etwa die kraftvollen Rhythmen des Schlagzeuges zu Beginn des 11-minütigen Titeltracks oder der ausgedehnte Einsatz von klarem Gesang in „A Pact With Night Itself“ zählen. Nicht zu unterschätzen ist jedoch auch die deutlich differenziertere Produktion des Albums, die dafür sorgt, dass die verschlungenen Strukturen viel besser wahrgenommen werden können und dennoch die raue Ungestümtheit des Debüts nicht ganz vergisst, präsentieren sich die harschen Riffs noch immer als tosendes Rauschen. In eben diesem finden sich die beklemmenden Melodien wieder, mit denen die bedrückende Atmosphäre von FORTRESS OF THE OLDEN DAYS erzeugt wird, in der sowohl beschwörende Growls, als auch heisere Schreie der Verzweiflung widerhallen. Erneut klingt all dies absolut überzeugend nach einem verschollenen Relikt aus den 90ern, dass es eine wahre Freude ist, sich langsam in den trostlosen und doch so reichen Klangwelten von „VERLASSENHEIT“ zu verlieren.

Sollte es tatsächlich so sein, dass „VERLASSENHEIT“ das letzte musikalische Lebenszeichen von STLPRT darstellt, so darf dieses als rundum gelungener Abgang bezeichnet werden, werden hier ein absolut kompromissloser Sound sowie ein episches Songwriting zu schwarzmetallischen Hymnen vereint, die voller schwelgender Nostalgie stecken. Wer damals leider nicht in den Genuss eines physischen Exemplars auf CD oder Kassette gekommen ist, kann sich die fünf Tracks kostenfrei herunterladen.

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