Funeral Chant – Funeral Chant
Auf ein feuchtes und kaltes Frühjahr folgt in diesem Jahr ein mindestens ebenso feuchter und kalter Sommer, der mit grauen Wolkenbergen und stürmischen Böen schon seit einiger Zeit wunderbar herbstliche Stimmung verbreitet und dafür sorgt, dass ja nicht zu viel Lebensfreude aufkommt. Einen mehr als passenden Soundtrack zu diesem absolut miserablen Wetter liefern FUNERAL CHANT aus Oakland mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum. Die nicht einmal halbstündige Platte erschien zwar bereits vor vier Jahren, doch bis heute liegt leider kein weiteres Werk der finsteren Herren mit solch klangvollen Pseudonymen wie „Cruel Force“ oder „Doom Of Old“ vor.
Somit muss sich vorerst mit den sechs Tracks begnügt werden, die mit „Morbid Ways“ übrigens einen recht schmissigen Coversong von REPUGNANT beinhalten, mit dem die blutverschmierte Truppe ziemlich klar ihre finstere Marschrichtung angibt. Liebhaber der zu Grabe getragenen Schweden sowie VENENUM oder MORBUS CHRON kommen mit dem düster-gruftigen Death Metal nämlich voll auf ihre Kosten. Fast schon steigt der stechende Geruch von moderndem Fleisch in die Nase, wenn es in „Cacophony Of Death“ oder „Cosmic Burial“ tüchtig rumpelt und scheppert, fast so, als handle es sich bei „FUNERAL CHANT“ um ein in der heimischen Garage aufgenommenes Demotape mit ziemlich mächtigem Songwriting. Dieses kommt trotz des knarzigen Sounds noch recht gut zur Geltung, sodass die Platte davor bewahrt wird, im schwarzen Chaos unterzugehen. Trotz dürfte es sicherlich nicht schaden, eine gewisse Vorliebe für verwaschene Produktionen mitzubringen, sollen die teils thrashigen Songs mit ihren schneidenden Riffs und giftigen Growls richtig genossen werden.
Es dürfte vermutlich schwer werden, noch physische Formate von „FUNERAL CHANT“ ausfindig zu machen, die immerhin als CD und Vinyl existieren. Bei erfolgloser Suche darf an dieser Stelle allerdings auf die offizielle Internetpräsenz von FUNERAL CHANT verwiesen werden, auf der sämtliche Tracks völlig kostenfrei heruntergeladen werden können. Auf diese Weise kommt doch noch jeder interessierte Leser in den Genuss der hässlichen Fratze des Death Metals.