High Warden – Land Of Stone

1. Januar 2023
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Statt mit unnötigen Worten, wollen wir an dieser Stelle umgehend mit einer frischen Ausgabe unserer Rubrik FREE-VILIZED ins neue Jahr starten, in der ein ganz aktuelles Werk vorgestellt werden soll, das erst einige Tage alt und somit vermutlich nur den allerwenigsten unserer Leser bereits bekannt ist. Es handelt sich dabei mit „LAND OF STONE“ um die erste Demoveröffentlichung einer jungen Formation namens HIGH WARDEN aus dem westfälischen Münster, die sich dem traditionellen Doom Metal verschrieben hat oder dem Slow Heavy Metal, wie die beiden Musiker ihr schleppendes Schaffen selbst bezeichnen.

Dabei beschreiben wohl beide Genrebezeichnungen die drei Eigenkompositionen, die HIGH WARDEN auf ihrem bislang lediglich in digitaler Form erschienenen Debüt präsentieren, recht zutreffend. Es sind epische Tracks mit einer Spielzeit von bis zu mehr als neun Minuten, in denen sich kernige Riffs und kraftvoll stampfende Drums zu rohen und dennoch abwechslungsreichen Strukturen vereinen. Da darauf verzichtet wird, die langen Songs mit atmosphärischen Keyboards oder üppigen Leads auszugestalten, müssen andere Wege gefunden werden, um „LAND OF STONE“ auf Dauer kurzweilig zu halten. Daher sind es etwa dominante Bassläufe oder rhythmische Tempowechsel, die als auflockernde Elemente eingesetzt werden, wenngleich natürlich nicht völlig auf melodische Motive verzichtet werden muss. Diese werden von HIGH WARDEN aber sehr gezielt und wohl dosiert eingesetzt, ohne im Fokus zu stehen. Prägender sind da doch eher die getragenen Vocals, die die phantastischen Texte, die auch aus Mittelerde erzählen, stellenweiser mit einer guten Portion opulenter Theatralik vortragen. In seiner Gesamtheit erinnert „LAND OF STONE“ an Kapellen wie THE GATES OF SLUMBER oder REVEREND BIZARRE, wobei zum Abschluss eine leicht gekürzte Coverversion von „Cirith Ungol“ nochmal bestätigt, dass die drei Finnen zu den einflussreichsten Inspirationsquellen gehören dürften. Leider kann die Neuinterpretation von HIGH WARDEN die dunkle Magie des monumentalen Originals nicht annähernd reproduzieren und verblasst auch neben den eigenen Stücken.

Besser jedoch so, als andersrum. Denn insgesamt ist „LAND OF STONE“ eine sehr solide Veröffentlichung, mit einer für eine erste Demo ordentlichen Produktion, die besonders den knackigen Bass wunderbar heraushören lässt. Zwar werden es HIGH WARDEN mit den hier dargebotenen Stilmitteln eher schwer haben, zukünftig auch auf Albumlänge zu überzeugen, doch darf davon ausgegangen werden, dass ausreichend Potential vorhanden ist, um den Sound für kommende Outputs noch weiter auszubauen. Wer neugierig geworden ist, kann sich die vier Songs kostenlos herunterladen.

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