Scum – Garden Of Shadows

12. Juni 2017
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Zwar wird allgemeinhin Schweden als unangefochtene Hochburg des Death Metals in Europa zu Beginn der 90er Jahre angesehen, doch existierte zur damaligen Zeit auch im benachbarten Land der tausend See eine fruchtbare Szene, mit zahlreichen Kapellen wie DEMILICH, CONVULSE, AMORPHIS oder SCUM aus Parikkala, die nach zwei erfolgreichen Alben in 1994 und 1995 im vergangenen Jahr endlich ihren dritten Langspieler veröffentlichten. Nein, es handelt sich bei diesem nicht um das Produkt einer fragwürdigen Reunion, der schon vor langer Zeit begrabenen Band. Vielmehr stellt “GARDEN OF SHADOWS“ den zwei Jahrzehnte lang unter Verschluss gehaltenen direkten Nachfolger des Zweitwerkes von SCUM dar.

Dieser sollte damals von “Quorthon“ über Black Mark Productions auf den Markt gebracht werden, wozu es allerdings aus unbekannten Gründen nie kam. Erst im letzten Winter nahm sich Blood Music der fast vergessenen Platte an und legte eine limitierte Auflage auf Vinyl und CD vor. Zudem wird “GARDEN OF SHADOWS“ auf der Internetpräsenz des ebenfalls finnischen Labels als kostenloser Download angeboten und ist daher das Album des Monats bei FREE-VILIZED.

Es wartet auf “GARDEN OF SHADOWS“ eine wunderschöne nostalgische Reise in die Vergangenheit auf den geneigten Hörer, präsentieren SCUM auf ihrem finalem Werk herrlich urigen Melodic Death Metal mit sämtlichen Trademarks. Vom düster atmosphärischen Intro von “I Am Messiah“ mit seinen dezenten Keyboards und verträumten Akustikgitarren, über die knarzigen Riffs und verschnörkelten Leads in “Rise Like A Morning Star“ oder “Black Swan“ bis hin zum epischen und mit mehrstimmigem Gesang und synthesizergeladenen Interludes durchwirkten “Trilogian Tales“ stimmt hier einfach alles. Die rohe Produktion mit reichlich Kanten setzt die facettenreiche Instrumentalarbeit absolut perfekt um und erschafft eine wunderbar intensive Atmosphäre, wie sie heute leider nicht mehr allzu oft zu finden ist.

Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum “Quorthon“ die Platte vor zwei Dekaden nicht veröffentlicht hat, dafür jedoch umso erfreulicher, dass die acht Tracks dank Blood Music nach all der Zeit dennoch aus ihrer Versenkung geholt wurden und der Discographie von SCUM einen würdigen Abschluss verleihen.

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