An Autumn For Crippled Children – Everything

Mit „EVERYTHING“ veröffentlichen AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN ihr bereits zweites Album, nach dem überraschenden, letztjährigen Debüt „LOST“.

Auf den ersten Blick hat sich am Schaffen der Niederländer nicht viel geändert. Bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Gesangslinien thronen über einfachen Arrangements, deren morbider Charme auf unerklärliche Weise zu fesseln weiß. Betrachtet man „EVERYTHING“ jedoch näher, fällt auf, dass die neun Kompositionen anders sind. Eine verklärte, unterschwellige aber stets präsente Beschwingtheit scheint den neuen Klangwerken beizuwohnen, welche den depressiv verträumten Charakter des Erstlings abzulösen scheint. Der Name LIFELOVER erscheint fahl am Horizont und verblasst nur langsam, träge. Dies mag nicht zuletzt am mechanisch, samplegestützt wirkenden Klang des Schlagwerkes liegen, welches jede Anspruch auf Natürlichkeit im Keim zu ersticken vermag. Grauenvoll. Mit zunehmender Spielzeit verfallen die drei Herren dann doch in alte Muster ohne jedoch die Klasse von „LOST“ zu erreichen. „EVERYTHING“ baut gegen Ende stark ab und verliert sich in Nichtigkeiten die dem starken Debüt unbekannt waren. Dennoch verfügt auch der zweite Streich des Trios über nicht von der Hand zu weisende Qualitäten, die sich besonders in einer gewissen Unverkennbarkeit der Truppe manifestieren.

„EVERYTHING“ ist ein würdiger wenn auch nicht überragender Nachfolger des 2010er Werkes „LOST“ der neue Grenzen auslotet aber nicht grundlegend mit dem alten Schema bricht. Gegen Ende fehlt es den Niederländern spürbar an griffigen Ideen. Der erste Albumabschnitt spricht nichtsdestotrotz für sich.

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