Aosoth – IV: An Arrow In Heart
Die französischen Herren von AOSOTH melden sich gute zwei Jahre nach ihrem letzten Output „III – VIOLENCE & VARIATIONS“ mit einem neuen Full-Length Album zurück, auf dem angesichts der grandiosen musikalischen Kreationen des Vorgängers reichlich hohe Erwartungen lasten. Das sieben Stücke umfassende Werk hört auf den klangvollen Namen „IV: AN ARROW IN HEART“ und knüpft, um es gleich vorweg zu nehmen, lückenlos an die beklemmende Dunkelheit von „III – VIOLENCE & VARIATIONS“ an. Neben altbewährten Motiven verpasst es das Trio aus Paris jedoch nicht, auch einige neue Ideen in die Kompositionen einfließen zu lassen.
Bereits mit den ersten Takten des eröffnenden Openers und Titeltracks „An Arrow In Heart“ gelingt es AOSOTH eine alles in sich aufsaugende, düstere Atmosphäre zu kreieren, die den Hörer binnen Sekunden in ihren Bann zieht und bis zum Verklingen des letzten Tones des abschließenden „Ritual Marks Of Penitence“ nicht wieder loslässt. Gekonnt spielt das Trio immer wieder mit dem Wechsel zwischen erhabener Raserei und morbider Downtempoparts, die häufig mit minimalistischen Mitteln erschaffen werden, aber dennoch eine ungeheuer intensive Wirkung erzielen können. Verantwortlich zeigen sich hierfür zahlreiche dissonante und zuweilen recht bizarre Gitarrenarrangements, die sich in ein wuchtiges und kraftvolles Rhythmusgewand einfügen und für ein äußerst facettenreiches Klangerlebnis sorgen. So werden etwa in „Temple Of Knowlede“ furiose Leads von zähen Breaks abgelöst, während der verstörende Charakter der Platte in den beiden kurzen, mit Samples unterlegten Zwischenspielen „Broken Dialogue I“ und „Broken Dialogue II“ seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Trotz vieler ausufernder Instrumentalpassagen mancher Stücke wird IV: AN ARROW IN HEART nie langweilig und lässt stets neue Details erkennen, die sich erst nach und nach in ihrem vollem Ausmaße erschließen lassen.
AOSOTH ist es mühelos gelungen das Niveau von „III – VIOLENCE & VARIATIONS“ aufrecht zu erhalten und vielleicht sogar noch zu toppen. Mit „IV: AN ARROW IN HEART“ präsentieren die Franzosen ein finsteres Meisterwerk, das mit vielen verschiedenen Gesichtern aufwarten kann und auch nach wiederholtem Hören noch manch Neues entdecken lässt.