Es ist mittlerweile drei Jahre her, dass ATOMWINTER aus Göttingen mit “ATOMIC DEATH METAL“ ihren ersten Langspieler als komplette Eigenproduktion unter’s Volk gebracht haben, der allerdings dort derart positive Resonanzen erhielt, dass die Herren von Black Skull Records die Platte kurze Zeit später noch einmal professionell in die Läden wuchteten. Im Falle des nun vorliegenden Zweitwerkes der niedersächsischen Truppe namens “IRON FLESH“ übernahm das heimische Label nun sofort die Regie.
Auf diesem bleiben ATOMWINTER ihrem auf dem Debüt eingeschlagenen Stil zu jeder Sekunde treu, sodass für rund eine halbe Stunde wuchtiger Death Metal aus den Boxen donnert, der mit all seinen brachialen Midtempopassagen sowie lässig groovenden Rhythmen zuweilen enorm an das Material von Kollegen wie BOLT THROWER oder ASPHYX erinnert, wenngleich deren einzigartige Klasse von den vier Herren natürlich nicht ganz erreicht werden kann. Dies ist allerdings auch gar nicht zwingend nötig, um “IRON FLESH“ zu einer völlig amtlichen Platte zu machen, dürften ATOMWINTER mit solch derben Abrissbirnen wie “Purify The Spawn“ oder “Bloodcult“ doch auch den steifsten Nacken in eine rotierende Bewegung versetzen. Dabei runden die gurgelnden Growls von Oliver Holzschneider – der als neuer Fronter der Göttinger einen ordentlichen Job macht – die morbide Stimmung der urigen Todeshymnen perfekt ab.
Somit hat sich letztendlich nicht allzuviel bei ATOMWINTER getan, was allerdings angesichts des großen Unterhaltungswertes des Albums in keinster Weise negativ zu beurteilen ist. Immerhin hat das Quartett klangtechnisch einen großen Sprung nach vorne gemacht, ertönen die neun Tracks von “IRON FLESH“ doch wesentlich druckvoller und differenzierter, als jene des Vorgängers, ohne dass dabei jedoch deren uriger Charme verloren geht.
Zwar werden sich nur die wenigsten Songs von “IRON FLESH“ langfristig im Gedächtnis festsetzen können, fehlt hierfür leider einfach die eigene Note, doch Spaß macht das wilde und nur leider etwas kurze Treiben von ATOMWINTER aber allemal. Reinhören lohnt sich.