Bestiality – Stuck In Bestial Vision

29. Juni 2015
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Bestiality_StuckInBestialVision_frontEs zeugt in gewisser Weise ein wenig von fehlender Kreativität, eine musikalische Formation schlicht BESTIALITY zu taufen und dennoch existieren in der europäischen Szene gleich mehrere Kapellen mit diesem einfallslosen Namen. An dieser Stelle ist jedoch nur die vierköpfige Truppe aus Warschau von Interesse, deren zweite Veröffentlichung in Form der als “STUCK IN BESTIAL VISION“ betitelten EP vor nicht allzu langer Zeit von Old Temple auf den Markt gebracht wurde. Auf dieser entführt die erst vor zwei Jahren gegründete Truppe mit einem höllischen Inferno in die Anfangstage des extremen Metals.

Wie es einst SODOM, KREATOR, DESTRUCTION oder BATHORY zu Beginn der 80er taten, vermengen die polnischen Recken auf ihrer aktuellen Platte allerlei Elemente aus Black, Thrash und Death Metal und erschaffen damit ein räudiges Ungetüm, dessen Aggressionslevel kaum zu überbieten ist. Zwar bemühen sich BESTIALITY im eröffnenden “Ode To The Dead / Tales From The Crypt“ mit unheilvollen Synthesizern und dunklen Downtempopassagen zunächst noch darum, eine düstere Atmosphäre zu entfalten, doch spätestens in “Mortalist“ und “Visions Of Doom“ werden sämtliche Ketten gesprengt, sodass sich das unheilige Quartett mit klirrenden Riffattacken und klöppelnden Blasts der gnadenlosen Raserei hingeben kann. Zumeist erweisen sich die Tracks als nur kurze Wutausbrüche, die wie im Fall des lediglich 2-minütigen “Raped By The Devil“ dafür umso heftiger ausfallen. Dabei verpassen es BESTIALITY allerdings nicht, ihren Songs eine nachvollziehbare Struktur zu verleihen und wie in “Crucified“ oder “Blood Red Sodomy“ melodische Leads einzustreuen, die zumindest eine kurze Auflockerung in all dem Gemetzel bieten. Als kleinen Bonus haben BESTIALITY mit “Way Of The Cross“ und “Ritual Genocide“ noch zwei Songs ihres ersten Demotapes auf die EP gepackt, die um einiges ungeschliffener und schwarzmetallischer daherkommen, als die übrigen Kompositionen und den Charme der alten Tage somit noch intensiver versprühen.

Nach nur rund einer halben Stunde verhallt schließlich der letzte Schrei der insgesamt neun Tracks der EP und der Spuk ist vorbei. Sicherlich, als besonders originell kann das Material von BESTIALITY nicht bezeichnet werden und dennoch besitzt “STUCK IN BESTIAL VISION“ die nötige Authentizität und Energie, um dennoch zu überzeugen.

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