Celtachor – Nine Waves From The Shore

5. Januar 2013
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Celtachor_NineWavesFromTheShore_frontBereits Gruppierungen wie PRIMORDIAL oder WAYLANDER verarbeiten in ihrem musikalischen Schaffen seit vielen Jahren irische Kultur – und Landesgeschichte und gewähren in ihrer Lyrik tiefe Einblicke in Tradition und Wesen der grünen Insel und seiner Einwohner. Die noch recht junge, aus Dublin stammende Formation CELTACHOR versucht nun dieser Tage mit ihrem Debütwerk “NINE WAVES FROM THE SHORE“ in die Fussstapfen eben jener genannten Bands zu treten und präsentiert dem geneigten Hörer angeschwärzten Folk Metal, inspiriert von der vielschichtigen Mythologie Irlands.

Um einen hierfür geeigneten Rahmen zu schaffen, finden sich neben der üblichen Instrumentierung, bestehend aus Saitenfraktion und Schlagwerk, auch Bodhran sowie Flöte auf “NINE WAVES FROM THE SHORE“ wieder. Speziell letztere wird von der fünfköpfigen Kapelle zum Teil sehr geschickt eingesetzt, um eine passende Stimmung für die Erzählungen von Druiden und ruhmreichen Schlachten zu erschaffen. Doch wenngleich die Flöte für den eigenständigen Charme der sieben Stücke des Albums sorgen kann, liegt in ihr doch auch ebenfalls eine deutliche Schwäche des Albums zu Grunde.

Eröffnet wird die Platte zunächst von dem epischen Track “The Landing Of Amergin“, der ausgestattet mit ausgedehnten Instrumentalpassagen und üppigen Lyrics locker die 10-Minuten-Marke knackt. In die rauen und sehr schwarzmetallisch geprägten Riffarrangements streuen sich schon früh sehnsüchtige Flötenmelodien, die zusammen mit abwechslungsreichen Sonsgstrukturen samt reichlich Rhythmus- und Tempovariation für einen sehr gelungenen ersten Höreindruck sorgen, der umgehend Lust auf mehr macht. Mühelos halten CELTACHOR das Niveau auch während des nun folgenden “The Battle Of Tailtin“ und bieten eine interessante Kompositionen, die mit durchdachtem Riffing überzeugen kann und von den mal fröhlich, mal melancholisch ertönenden Flötenklängen aufgelockert wird. Verfeinert von Bodhran und Akustikgitarren erzeugen die Iren mit ihren tosenden Songs so während der gesamten Spielzeit des Albums ansprechende Klangkulissen.

Leider lässt “NINE WAVES FROM THE SHORE“ allerdings auch die ein oder andere Schwäche erkennen, sodass es hin und wieder zu einigen Ungereimtheiten im Zusammenspiel der Instrumente kommt. So fällt recht deutlich auf, dass die Flöte sich nicht immer dem vorherrschenden Takt anpassen will und gelegentlich böse aus der Reihe tanzt. Auch die mitunter ruppige Spielweise und die stellenweise etwas anstrengende Lautstärke des Instrumentes schmälern den Hörgenuss zuweilen etwas. Zumindest teilweise trägt hier die wenig ausgreifte Produktion Schuld, die für einen etwas homogeneren und volleren Sound hätte sorgen können. Immerhin begehen CELTACHOR nicht den Fehler, ein jedes Stück mit Flöte auszustatten und proportionieren hier stattdessen durchaus sinnvoll und gewähren auch den treibenden Gitarren genug Freiraum für wütenden Momente.

Für ein Erstlingswerk ist “NINE WAVES FROM THE SHORE“ zweifelsohne gut gelungen, wenngleich die erwähnten Mängel bis zur nächsten Platte ausgebessert werden sollten. Wer das Material von Bands wie SKYFORGER mag und sich nicht von einem ausbaufähigen Klang und kleineren Patzern abschrecken lässt, wird sicherlich Gefallen an CELTACHOR finden. Interessenten können sich auf der Internetseite der Truppe mit dem Video zu “The Landing Of Amergin“ einen ersten Höreindruck verschaffen.

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