Centinex – Doomsday Rituals

Vor etwa zwei Jahren meldeten sich CENTINEX nach längerer Auszeit mit “REEDEMING FILTH“ zurück und legten damit nicht nur ein überraschend starkes Comebackalbum vor, sondern vollzogen mit den neuen Songs ebenfalls einen recht deutlichen Kurswechsel, hin zu einem brachialeren und geradlinigeren Sound. Einen nicht unerheblichen Einfluss dürfte hierbei Sverker Widgren von DEMONICAL gehabt haben, der einen der beiden Posten an den Sechssaitern übernahm. In jedem Fall scheinen sich die Schweden mit ihrer stilistischen Neuausrichtung wohl zu fühlen, schlägt das aktuelle “DOOMSDAY RITUALS“ exakt in die gleich Kerbe wie sein Vorgänger.

Es gelingt CENTINEX dabei im Grunde nicht wirklich, sich mit den zehn Tracks, die in gerade mal einer guten halben Stunde runtergerattert werden, klangtechnisch von anderen schwedischen Bands wie DEMONICAL oder PAGANIZER abzugrenzen, wird auf “DOOMSDAY RITUALS“ doch bis ins letzte Detail traditioneller Elchtod zelebriert, der absolut keinen Spielraum für Innovation oder Überraschungen in irgendeiner Form lässt. Es wäre nun natürlich möglich, bereits an diesem Punkt ein Fazit zu ziehen und der Platte kurz und schmerzlos zu attestieren, dass keinerlei neuen Ideen geliefert werden und “DOOMSDAY RITUALS“ daher ein durchaus verzichtbares Album geworden ist. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, wissen CENTINEX doch durchaus, wie ordentlicher Old School Death Metal zu klingen hat und machen den aktuelle Langspieler daher erneut zu einem Volltreffer, der alles bietet, was das Herz begehrt. Zwar ist die Produktion im Vergleich zum Vorgänger ein wenig dünner ausgefallen, doch besitzen die wütenden Riffattacken der sägenden Gitarren in “From Intact To Broken“ oder “Exist To Feed“ ausreichend Durchschlagskraft, um den Gehörgang innerhalb weniger Sekunden freizupusten, wohingegen es in mächtigen Midtempowalzen wie “Dismemberment Supreme“ oder dem groovigen “The Shameful Few“ ein wenig träger, jeodch nicht minder brutal zugeht. Leider fehlen auf “DOOMSDAY RITUALS“ wirkliche Highlights, lediglich das an OBITUARY erinnende instrumental gehaltene “Doomsday“ oder “Death Decay Murder“ mit seinem starken Refrain bleiben etwas länger im Gedächtnis hängen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “DOOMSDAY RITUALS“ ein Album mit Stärken sowie Schwächen geworden ist, die wohl von jedem Hörer ganz individuell gewertet werden müssen, je nach dem, wieviel Anspruch er an schwedischen Death Metal dieser Spielart hat. Aus der breiten Masse der Veröffentlichungen werden sich CENTINEX mit ihrem neunten Langspieler eher nicht abheben können.

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