Trotz einiger ordentlicher Platten konnten CENTINEX nie so recht mit dem Erfolg von Kollegen wie GRAVE oder DISMEMBER mithalten und wurden bis zur ihrer Auflösung in 2006 eher als Geheimtipp des schwedischen Undergroundes gehandelt. Nachdem sich einige ehemalige Mitglieder nach dem Split unter dem Banner von DEMONICAL neu formierten und einen wesentlich harscheren Sound anstimmten, entschied sich Martin Schulman im vergangenen Jahr allerdings dazu, sein ehemaliges Projekt mit der Hilfe von weiteren Musikern aus Truppen wie DEMONICAL, INTERMENT und OCTOBER TIDE zu reaktivieren. Als erstes Zeichen dieser Auferstehung legen die vier Herren nun mit “REDEEMING FILTH“ einen neuen Langspieler vor.
Im Vergleich zu den melodisch angehauchten, sowie verschachtelten Tracks ihres nunmehr acht Jahre zurückliegenden letzten Werkes “WORLD DECLENSION“ erweist sich das aktuelle Material jedoch als überraschend geradlinig und brachial. Bereits im eröffnenden “When Bodies Are Deformed“ kracht es gewaltig und CENTINEX entfesseln ein gnadenloses Old School Inferno samt dämonischen Growls und brutalen Riffsalven sägender Sechssaiter, die von tosenden Blasts unterlegt werden. Auch wenn es im weiteren Verlauf der Platte ähnlich schonungslos zur Sache geht, nehmen die Nordmänner doch immer wieder den Fuß vom Gaspedal und streuen wie etwa im stampfenden “Moist Purple Skin“ oder dem walzenden “Rotting Below“ auch groovige Midtempopassagen ein, die zwar deutliche Parallelen zu OBITUARY aufweisen, die Songs jedoch auch auf gelungene Weise auflockern. Insgesamt beschränken sich die Schweden auf “REDEEMING FILTH“ aber auf ein eher simples Grundgerüst und verzichten nahezu vollständig auf ausschmückende Details, sodass die zehn Tracks des Albums entsprechend kurz und knackig ausfallen. Dies hat letztendlich mit dem ursprünglichen Stil von CENTINEX reichlich wenig zu tun, erinnert dabei aber umso mehr an das Schaffen von DEMONICAL. Somit stellt sich die Frage, ob diese Re-Union denn nun tatsächlich nötig gewesen ist, angesichts der Tatsache, dass CENTINEX im Grunde eben jenen Pfad eingeschlagen haben, den zwei der Mitglieder ohnehin seit fast einer Dekade mit DEMONICAL bewandern.
Alles in allem ist “REDEEMING FILTH“ ein zwar wenig innovatives, aber doch völlig ordentlich gemachtes Album klassischen Elchtodes. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob CENTINEX mit dieser stilistischen Kurskorrektur nun mehr Leute locken können, als mit ihren früheren Alben oder aber ob diese stattdessen lieber zu den LPs von DEMONICAl greifen.