Century – The Conquest Of Time

9. Mai 2023
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Bereits ihre erste Demoveröffentlichung schlug derart heftig ein, dass sie sich umgehend in den Billings der wichtigsten europäischen Festivals für traditionellen Heavy Metal wiederfanden und schon im dritten Jahr ihres Bestehens eine nicht gerade kurze Tour durch die U.S.A. fahren konnten. Nun legen CENTURY ihr sehnsüchtig erwartetes Debütalbum vor, mit dem sich ihr triumphaler Siegeszug ohne Zweifel weiter fortsetzen lassen wird. Denn obwohl auf „THE CONQUEST OF TIME“ ein weiteres Mal der klassische Sound der 80er Jahre reproduziert wird, in dem neue Ideen nur hinderlich wären, tragen ihn die beiden Schweden doch so authentisch und charismatisch vor, wie es heutzutage nur noch wenigen Bands gelingt.

Das schon im vergangenen Jahr vorab als Single präsentierte „The Fighting Eagle“ mit seinen kernigen Riffs sowie einem kraftvoll treibenden Rhythmus fungiert als fetziger Opener, der umgehend die zu erwartende Marschrichtung vorgibt, wenngleich dies nicht bedeutet, dass die nachfolgenden acht Tracks ebenso stürmisch daherkommen, sind „The Fighting Eagle“ und das etwa zur Halbzeit platzierte „Master Of Hell“ eindeutig die rasantesten und ungestümsten Songs des Albums. Doch obwohl somit ein Klimax gleich zu Beginn gesetzt wurde, mangelt es „THE CONQUEST OF TIME“ nicht an weiteren Höhepunkten, auch wenn diese anderer Art sind. Zunächst etwas unscheinbar anmutend, bezaubert etwa „Black Revenant“ inmitten der fast schon zurückhaltend agierenden Gitarren mit reverbunterlegtem mehrstimmigem Gesang, der den Hörer unmittelbar um rund vier Jahrzehnte in der Zeit zurück reisen lässt, ohne dass der Song irgendwie angestaubt klingen würde. Nein, der gesamte Langspieler wirkt durchgängig wunderbar unverbraucht und voller Energie, die sich beispielsweise gebündelt im richtig starken Titeltrack zeigt, der nicht nur mit einem tollen Riffing samt stimmigem Gitarrensolo glänzt, sondern vor allem mit einem sehr eingängigen Refrain, der umgehend mitgesungen werden will. Es sind vor allem diese leicht ins Ohr gehenden Songstrukturen, die CENTURY in jeder der Nummern höchst wirkungsvoll einsetzen, verleitet auch das flott polternde „Master Of Hell“ zum lautstarken Mitgröhlen, während die geballte Faust entschlossen gen Himmel gereckt wird. Ganz andere Akzente werden hingegen in der ungewohnt ruhigen zweiten Hälfte von „Distant Mirror“ gesetzt, wird die Instrumentalarbeit hier kurzzeitig auf ein absolutes Minimum zurückgefahren, bevor die zwei Skandinavier das Gaspedal nochmals voll durchtreten. Die rohe, kantige Produktion trägt dazu bei, dass „THE CONQUEST OF TIME“ in jedem dieser Momente herrlich kauzig und ursprünglich daherkommt.

Nach einer nur 37-minütigen Laufzeit findet die Platte dann ihr jähes Ende. Doch da CENTURY in jedem der neun Stücke umgehend auf den Punkt kommen, ohne diese unnötig aufzublähen, scheint tatsächlich alles gesagt, was gesagt werden wollte, sodass die eher kurze Dauer nicht wirklich als negativ aufgefasst werden kann. Zudem erweist sich „THE CONQUEST OF TIME“ als solch kurzweiliges Vergnügen, dass das Album locker auch zwei oder drei Mal hintereinander gehört werden kann, ohne dass es eintönig wird. Liebhabern dieser Spielart kann daher nur dringend dazu geraten werden, sich diesen Langspieler nicht entgehen zu lassen.

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