Mürrmürr – Magdala

15. Mai 2023
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Nachdem es einige Zeit lang recht still um Epictural Productions war, meldet sich das französische Label in diesem Frühjahr endlich mit frischen Veröffentlichungen zurück. Bei einer davon handelt es sich mit „MAGDALA“ um das erste Werk einer neu gegründeten Kapelle namens MÜRRMÜRR, die sich natürlich der schwarzen Tonkunst verschrieben hat. Genau genommen, bezeichnet die aus Dunkirk stammende Truppe ihr musikalisches Schaffen als Post-Black Metal, wenngleich die vier Tracks der EP doch eine ganze Ecke roher klingen, als das Material vieler Kollegen aus eben dieser Sparte.

Dies mag zumindest teilweise der ungeschliffenen Produktion des 25-minütigen Rundlings geschuldet sein, die den melancholisch angehauchten Kompositionen ausreichend schroffe Kanten zugesteht und hierbei besonders auch den fauchenden Vocals, die in den harscheren Passagen ordentlich bösartig klingen. Etwa in „Cecilia“ verfallen MÜRRMÜRR nach einem zunächst sanften Einstieg mit bedächtigen Gitarrenmelodien schnell in eine wütende Raserei, die von einer kraftvollen Doublebass vorangetrieben wird, während Benjamin Ruquet sich seine Pein wütend von der Seele schreit, wobei ihm seinen tiefe Verzweiflung durchaus anzuhören ist. So rasch dieser emotionale Ausbruch gekommen ist, so rasch ist es auch wieder vorbei und erneut sind es ruhig gezupfte Harmonien, die den Song bestimmen, bevor dieser seine Ende mit einem fast schon hymnischem Ausklang findet, in dem die tollen Leads leider zu früh verhallen. In den beiden nachfolgenden Titeln namens „Yehohanan“ und „Kildara“ dominiert dann vollständig der postige Charakter, verzichten MÜRRMÜRR auf allzu schwarze Arrangements und beschränken sich auf ein sehr atmosphärisches Instrumentalspiel mit angenehm sehnsüchtiger Note, die keinesfalls zu emotional und schwülstig ausfällt, allerdings dennoch eine gewisse Trostlosigkeit mitschwingen lässt. Nicht nur der wuchtige Sound sorgt dafür, dass die EP dennoch nicht in ein seichtes Mäandrieren verfällt, wird mit rhythmischen Variationen und unverzerrten Sechssaitern eine lebendige Dynamik erzeugt. Fast unmerklich beginnt mit dem 9-minütigen Titeltrack schließlich der letzte Songs von „MAGDALA“, der die ruhigen Passagen der beiden vorherigen Stücke vorerst aufgreift und sich nur ganz allmählich in seiner Intensität steigert und nahezu in der gleichen Weise aufflammt, wie „Cecilia“ gleich zu Beginn. Statt sich jedoch wieder den klassischen Einflüssen hinzugeben, schwenken die fünf Franzosen um und bieten mit klarem, aber mystischem Gesang ein sehr düsteres Finale, das so nicht zu erwarten gewesen wäre.

In seiner Gesamtheit mag „MAGDALA“ nicht unbedingt frische und unverbrauchte Ideen mit sich bringen, dennoch klingt es nicht nach einem typischen Werk des Post-Black Metals. Der derbe Klang, mit dem sich MÜRRMÜRR ein wenig von der Masse abheben können, ist sicherlich auch auf den in ihrer Muttersprache gehaltenen Gesang zurückzuführen, der dem Material eine besondere Note gibt. Dem schwarzmetallischen Puristen ist diese EP sicherlich nicht zu empfehlen, doch wer eine triste Atmosphäre mit dunklem Sound zu schätzen weiß, sollte sich dieses Debüt nicht entgehen lassen.

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